Bessere Patientenversorgung kann man errechnen

Eine bessere Versorgung setzt voraus, dass medizinisch sinnvolle Behandlungsleistungen angemessen und in ausreichendem Umfang vergütet werden. Beim MEDI Verbund berechnet Carina Willbold, Teamleitung Vertragsumsetzung, wie Versorgungsleistungen vergütet und systematisiert werden müssen, um sinnvolle Behandlungspfade zu ermöglichen. 

Experten aus Medizin und Gesundheitsökonomie vereinbaren in den Vertragsverhandlungen, mit welchen Leistungen sie eine bessere Versorgung sicherstellen möchten. Ausgehend vom aktuellen Stand der medizinischen Forschung einigen sich die Vertragspartner auf sinnvolle Behandlungspfade für bestimmte Krankheitsbilder. Die erforderlichen ärztlichen Leistungen bündeln sie zu Abrechnungspositionen – schließlich soll die Abrechnung nicht so bürokratisch und kompliziert sein wie in der Regelversorgung.

Carina Willbold kalkuliert während der Verhandlungen, wie einzelne Abrechnungspositionen vergütet werden müssen, damit die Vertragsziele umgesetzt werden können. Dafür untersucht sie anonymisierte KV-Abrechnungsdaten, die Arztpraxen der MEDIVERBUND AG zur Verfügung stellen. Die Analyse dieser Daten ist hochkomplex – für den Urologievertrag wurden etwa 65.000 Abrechnungsdaten untersucht. Für jeden neuen Vertrag erarbeitet Willbold einen individuellen Fallwertrechner – ihr wichtigstes Werkzeug, Formelsammlung und Datenbank in einem. „Da darf niemand etwas ändern. Die Quelldatei meines Fallwertrechners hüte ich wie meinen Augapfel“, sagt sie.

Die Ergebnisse lassen sich sehen. Der Fallwertrechner, den sie programmiert hat, gibt Auskünfte darüber, welche Leistungen miteinander in Beziehung stehen, welche sich gegenseitig ausschließen und wie oft welche ärztlichen Maßnahmen ergriffen werden. Im Abgleich mit den angestrebten Behandlungspfaden kalkuliert die Gesundheitsökonomin, wie Vertragsziele durch smart errechnete Pauschalen, Leistungskombinationen und weitere Bedingungen umgesetzt werden können. Bei den Verhandlungen orientieren sich die Vertragspartner unter anderem an den Ergebnissen ihrer Berechnungen.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.