Der Kinderarzt Dr. Volker Bothe aus Schwetzingen fühlt sich vom Gesundheitssystem drangsaliert und gibt seinen Kassensitz auf. In diesem Jahr haben sich die Gründe dafür gehäuft.
Den TI-Konnektor hat er verweigert. Dafür nimmt Bothe Honorarkürzungen in Kauf. Der Zwang zu offenen Sprechstunden und die verpflichtende Teilnahme am Terminservicestellensystem beeinträchtigen den bislang reibungslosen Ablauf seiner Kinderarztpraxis. Regressforderungen haben in der Vergangenheit seine unternehmerische Sicherheit bedroht. Vor vier Wochen hat der MEDI-Arzt, der auch an der hausarztzentrierten Versorgung teilgenommen hat, tabula rasa gemacht und seine Kassenzulassung zurückgegeben.
Die Gründe für seine Entscheidung hat Bothe auf der Praxiswebsite veröffentlicht. Die Eltern seiner kleinen Patienten haben Verständnis. Dennoch bedauern sie es, einen so guten Kinderarzt verloren zu haben. Eine Mutter hat ihrem Ärger in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Spahn Luft gemacht. Er wurde im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. Viele Ärzte haben Bothe daraufhin kontaktiert. Seine Entscheidung können sie nachvollziehen. Einer sagt: „Unter Spahn sind die Bedingungen für uns niedergelassene Ärzte unerträglich geworden.“ Auch er hat Konsequenzen gezogen und seine Kassenzulassung zurückgegeben.
In unserem Video-Interview erläutert Dr. Volker Bothe seine Gründe für die Rückgabe der Kassenzulassung.