Vorreiter in der klimaresilienten ambulanten Versorgung: Die HZV der AOK Baden-Württemberg macht es vor

Seit dem Sommer 2023 gibt es im AOK Hausarztvertrag das bundesweit erste strukturierte Beratungsangebot zur klimaresilienten Versorgung. Seit Januar 2024 auch für das HZV-Pädiatrie-Modul. Voraussetzung ist der Nachweis einer qualifizierten Schulung zum Thema Klima und Gesundheit durch eine Hausärztin oder einen Hausarzt sowie ein Mitglied des Praxisteams. Damit verbunden ist die Anforderung, insbesondere chronisch kranken und älteren Menschen eine vorausschauende Beratung und Versorgung zu ermöglichen. Bis dato haben rund 4.500 Ärztinnen und Ärzte einschließlich Mitarbeitern die Schulung absolviert. Vergütet wird die klimaresiliente Versorgung einmal jährlich mit einem Zuschlag von 8 Euro auf die Chronikerpauschale.

Im HausarztProgramm der AOK Baden-Württemberg sind derzeit rund 1,87 Millionen HZV-Versicherte eingeschrieben, knapp 60 Prozent von ihnen sind älter oder chronisch krank und von den Klimafolgen besonders betroffen. Um diese Patienten strukturiert zu beraten, haben die Vertragspartner AOK, Hausärztinnen- und Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg die klimaresiliente Versorgung entwickelt. „In der HZV lassen sich neue Versorgungsleistungen deutlich schneller umsetzen“, so Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Wir setzen darauf, die Gesundheits- und Klimakompetenz von Risikogruppen durch die jeweils behandelnde Praxis zu stärken – und das auf einer breiten Basis.” Die Organisation und die Aufgabenverteilung erfolgen durch das Praxisteam.

Die Inhalte der Schulung reichen vom Auftreten hitzeassoziierter Erkrankungen (z.B. Fieber unklarer Ursache, Synkopen, Exsikkose) über Auswirkungen auf die Grunderkrankungen wie Allergien, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen bis hin zu vermehrten AUs, Hospitalisierungen und Todesfällen. Die Vorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz betonen: „Unsere engmaschige und ganzheitliche hausärztliche Versorgung ermöglicht es uns, insbesondere vulnerable Patientengruppen für klimabedingte Gesundheitsrisiken zu sensibilisieren, um beispielsweise Hitzeschäden zu vermeiden. Die qualifizierende Schulung zur klimaresilienten Versorgung vermittelt praxisnah die notwendigen fachlichen Grundlagen und steigert das Bewusstsein für Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit.“

Die Fortbildung richtet sich bewusst neben Ärztinnen und Ärzten auch an das Praxisteam, das eine wichtige Rolle in der Organisation und Umsetzung der strukturierten klimaresilienten Beratung einnimmt. Dr. Norbert Smetak, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, dazu: „Die MFA ermitteln die Risiko-Patientinnen und -Patienten und begleiten die Betroffenen aufmerksam. So achten sie etwa an heißen Tagen auf Dehydrationszeichen, erhöhten oder erniedrigten Blutdruck und Exsikkosezeichen. Auch beim Thema Hitzeschutz sind wir mit dem HZV-Vertrag der AOK Baden-Württemberg bundesweiter Vorreiter in der ambulanten Versorgung.“

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.