In Deutschland sind rund 470.000 Menschen von einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) betroffen – Tendenz steigend. Das bedeutet: Die ambulante Gastroenterologie ist mit einer zunehmenden Anzahl von CED-Patienten und Patientinnen, bei abnehmender Anzahl behandelnder Fachärztinnen und Fachärzte konfrontiert. Mit der neuen auf KI-basierten Software „SpecialiCED“ möchten niedergelassene Gastroenterologen zusammen mit der MEDIVERBUND AG die komplexe Behandlung von Betroffenen unterstützen.
„Die Krankheitsverläufe sind bei CED-Patientinnen und -Patienten besonders komplex und sehr zeitintensiv. Häufig sieht man Patientinnen und Patienten monatelang gar nicht in der Praxis, dann wieder mehrfach die Woche, wenn sie akut Beschwerden haben“, erklärt Dr. Florian Grabs. Grabs ist Internist und Gastroenterloge mit eigener Praxis in Tauberbischofsheim.
Um die Versorgungsqualität zu verbessern, entwickelt er mit den beiden niedergelassenen Gastroenterlogen Dr. Thomas Klag und Dr. Martin Herder, der MEDIVERBUND AG sowie einem IT-Partner die Software „SpecialiCED“. Es handelt sich dabei um eine automatisierte, KI-gestützte Software-Lösung zur Verbesserung der Versorgungsqualität von CED-Patientinnen und -Patienten durch optimierte Behandlungsprozesse. Damit sollen künftig Ärztinnen und Ärzte, sowie CED-Nurses in ihrer täglichen Praxis neueste Leitlinien einfach anwenden können und automatisierte Standard-of-Care-Algorithmen nutzen können. Eine KI-basierte Netzwerkanalyse soll dabei prädiktive Datenmuster, Real World-Erfahrungen, Fallstricke in der Standardversorgung oder andere Aspekte der Patientenversorgung verarbeiten und für eine optimierte Versorgung nutzen.
Am 29. November 2023 möchte Grabs gemeinsam mit seinen Kollegen und der MEDIVERBUND AG das KI-Tool interessierten Gastroenterologinnen und Gastroenterologen in Baden-Württemberg vorstellen. „Unsere Idee ist, dass wir 15 bis 20 Kolleginnen und Kollegen finden, die das Tool in ihrer Praxis testen – begleitet von unserem IT-Partner. Parallel wird es für die MFA Onlineschulungen geben. Wir werden für zwölf Monate alle Daten erheben und wissenschaftlich evaluieren. Dabei sollen auch die Patientinnen und Patienten aktiv mit eingebunden werden. Die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen bekommen diese Testphase natürlich vergütet. Am Ende werden wir die Evaluation publizieren und analysieren, ob wir das Tool flächendeckend ausrollen und somit auch eine bessere Vergütung der CED-Versorgung etablieren können“, erklärt Grabs die nächsten Schritte.
Das Ziel sind eine zielgerichtetere Behandlung durch die Reduzierung von Fehltherapien, weniger krankheitsbedingter Arbeitsausfälle und eine Verbesserung der Versorgungsqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten, sowie die Vermeidung von Klinikaufenthalten und Operationen und somit Kostenersparnisse für das Gesundheitswesen.
Wenn das KI-Tool für Sie relevant ist, besuchen Sie gerne unsere CED-Kick-Off-Veranstaltung:
Wie können wir der ambulanten CED-Versorgung der Zukunft gerecht werden? „SpecialiCED“ – mit KI zur besseren Therapie
Am Mittwoch, 29. November 2023 um 18 Uhr bei der MEDIVERBUND AG, Industriestr. 2 in 70565 Stuttgart
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Tanja Reiners