Seit vergangenem Jahr initiiert MEDI regelmäßig große Ärzteproteste gegen die Gesundheitspolitik – zuletzt im Juni mit rund 3.000 Teilnehmenden auf dem Stuttgarter Schlossplatz. In einer aktuellen Umfrage hat MEDI seine Mitglieder befragt, wie sie zu den Protestaktionen stehen und an welchen Maßnahmen sie künftig teilnehmen würden.
Von den 234 Befragten praktizieren 97 Prozent selbstständig in einer eigenen Praxis. 44 Prozent arbeiten als Hausärztin oder Hausarzt, 54 Prozent als Fachärztin oder Facharzt. 99 Prozent der Umfrageteilnehmende befürworten Protestaktionen als Maßnahme, sich gegen die aktuelle Berliner Gesundheitspolitik zu wehren und ein Zeichen zu setzen. 87 Prozent der Befragten sind bereit für Protestaktionen auch ihre Praxen zu schließen – 61 Prozent sogar für mehrere Tage.
Auch für einen „Dienst nach Vorschrift“ mit einer Arbeitswoche von maximal 25 Stunden über bis zu drei Wochen wären 77 Prozent der Ärztinnen und Ärzte einverstanden. Rund 40 Prozent der Befragten wären auch bereit für eine große Protestveranstaltung nach Berlin zu fahren. Für rund 70 Prozent der befragten Ärzteschaft ist es selbstverständlich, ihre MFA für Protestaktionen freizustellen.
Auf die Frage nach einer Rückgabe der kassenärztlichen Zulassung, falls sich die Situation für Niedergelassene nicht verändere, antworten knapp über 50 Prozent mit „Ja“. Nur 38 Prozent haben laut Umfrage bisher noch nicht über eine Privatpraxis nachgedacht.
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Tanja Reiners