„Der Vertrag ist bundesweit einmalig“

Vor drei Jahren startete der Facharztvertrag Nephrologie der Landes-AOK mit MEDI Baden-Württemberg und dem Verbund Nephrologischer Praxen (VNP) im Südwesten. Heute nehmen, inklusive Angestellten, 135 Nephrologinnen und Nephrologen daran teil. Profitieren können alle AOK-Versicherten mit chronischen Nierenerkrankungen, die in der HZV und im Facharztprogramm eingeschrieben sind. Die stetig wachsende Patientenzahl liegt derzeit bei etwa 5.100.

MEDITIMES: Was ist das Besondere an diesem Vertrag?

Baumann: Grundsätzlich bietet er einen schnellen Zugang zu moderner, qualitätsgesicherter Diagnostik und Therapie. Wesentliche Vorteile gegenüber der Regelversorgung sind ausreichend Zeit für eine umfassende Beratung und Unterstützung der Patienten, um in frühen Stadien ein Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen und im Krankheitsprozess Komplikationen zu vermindern.

Bei fortgeschrittener Erkrankung profitieren die Patienten von einer wissenschaftlich fundierten unabhängigen Aufklärung zu den verschiedenen Möglichkeiten einer Nierenersatzbehandlung. Wenn möglich, bevorzugen wir die Heimdialyseverfahren. Der Beratungs- und Betreuungsaufwand wird adäquat vergütet. Das Honorar liegt circa 15 bis 20 Prozent über dem KV-Niveau.

MEDITIMES: Wie kommt der Vertrag bei Ihren Kolleginnen und Kollegen an?

Baumann: Zu Beginn hat uns die Pandemie enorm zurückgeworfen und es gab auch Probleme mit der Vertragssoftware. Aber insgesamt sind wir mit dem Vertrag sehr zufrieden und haben einen hohen Zuspruch bei unseren Kollegen. Der Zulauf bei den Patienten ist besonders in den Stadien II und III der chronischen Niereninsuffizienz groß. Zusammen mit dem vorbildlichen Dialysesachkostenvertrag der AOK Baden-Württemberg ist der Vertrag in puncto Lebensqualitätsverbesserung und Wirtschaftlichkeit bundesweit einmalig.

MEDITIMES: Stehen irgendwelche Neuerungen an?

Baumann: Ja, ab Jahresende kommen extrahonorierte Entlastungsassistentinnen in der Facharztpraxis, also EFA® , zum Einsatz. Diese spezifisch weitergebildeten MFA entlasten uns Mediziner bei der täglichen Arbeit an den Patienten, wie zum Beispiel bei der Ernährungsberatung und den Anpassungen an die chronische Erkrankung.

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.