Jetzt wird es spannend: In drei Tagen müssen die Wahlunterlagen für die KV-Wahlen eingehen. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von MEDI, Dr. Norbert Smetak, erzählt im Interview, wie die Stimmung unter seinen Kolleginnen und Kollegen aktuell ist, warum Dr. Karsten Braun der Richtige für den KV-Vorsitz ist und weshalb Unentschlossene MEDI wählen sollen.
MEDI: MEDI-Gründer Dr. Norbert Metke wird dieses Jahr als KV-Chef abtreten und in seinen verdienten Ruhestand gehen. Was sind aus Ihrer Sicht seine größten Erfolge?
Smetak: Norbert Metke hat es geschafft, eine gespaltene Ärzteschaft wieder zu vereinen und die massiven Honorarverluste der Vorgänger wieder sukzessive auszugleichen. Er hat sich auch in der KBV immer massiv für die Interessen der Ärztinnen und Ärzte eingesetzt. Sein Motto: Gut ist, was der Ärztin oder dem Arzt hilft.
MEDI: Der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Karsten Braun möchte als MEDI-Spitzenkandidat den KV-Vorsitz übernehmen und die erfolgreiche Arbeit weiterentwickeln. Was bringt Braun für das Amt mit?
Smetak: Karsten Braun ist ein äußerst sympathischer und ausgleichender Kollege mit großer Erfahrung in seinem Beruf. Auch standespolitisch ist er sehr aktiv – in der KV und den Ärztekammergremien sowie in seinem Berufsverband. Natürlich ist er noch durch seine juristische Zusatzausbildung prädestiniert für eine Aufgabe, in der es häufig auch um formale Dinge geht. Er ist seit über 20 Jahren als MEDI-Mitglied sehr engagiert bei uns und somit mit dem nötigen fachübergreifenden Denken bestens ausgestattet.
MEDI: Was sind für Sie die drei wichtigsten Themen für die KV in den kommenden Jahren? Welche Lösungen hat MEDI parat?
Smetak: Natürlich das Honorar, der Ärztinnen- und Ärztemangel, das fehlende Praxispersonal und die Digitalisierung. Zum Honorar wird neben den Selektivverträgen weiterhin der Einsatz für eine Entbudgetierung aller Fachgruppen gehören und der Kampf für einen notwendigen Inflationsausgleich. Dem Personalmangel begegnen wir ärztlicherseits über ärztlich geleitete MVZ-Strukturen mit attraktiven Arbeitszeitmodellen und der Überleitung in die Selbstständigkeit. Beim Assistenzpersonal bieten wir Zusatzqualifikationen wie die EFA-Ausbildung an. Die Digitalisierung treiben wir bereits erfolgreich mit eigenen IT-Entwicklungen voran. Dabei lassen wir unser ärztliches Know-how und die Anforderungen des Praxisalltags einfließen.
MEDI: Mit Young MEDI ist erstmals auch eine Gruppierung fachübergreifender junger Ärztinnen und Ärzte am Start. Also Kolleginnen und Kollegen, die noch recht neu freiberuflich oder angestellt in einer niedergelassenen Praxis arbeiten. Sie haben diese Gruppe mitgegründet. Warum ist diese Stimme besonders wichtig?
Smetak: Die Zukunft der Ärzteschaft hängt von den jungen Kolleginnen und Kollegen ab. Sie müssen schon jetzt Ihre Wünsche und Bedürfnisse in den politischen Diskurs mit einbringen, um den freien Arztberuf zu erhalten.
MEDI: Die vergangenen Wochen war Wahlkampf angesagt. Wie haben Sie die Stimmungen der Ärztinnen und Ärzte wahrgenommen?
Smetak: Einerseits, auf Grund vieler negativer Signale wie Impfen in Apotheken, 90-Euro-Beratungsgebühr für Apotheken und Rücknahme der Neupatientenregelung im TSVG, besorgt. Auf der anderen Seite zeigen sich die Kolleginnen und Kollegen genau aus diesen Gründen besonders kämpferisch. Wohlwissend, dass sie mit MEDI genau die Vereinigung haben, die ihnen bei all diesen Herausforderungen weiterhilft und kämpft.
MEDI: Was beschäftigt Ihre Kolleginnen und Kollegen aktuell am meisten?
Smetak: Durch den Krieg in der Ukraine und die Coronakrise natürlich die menschliche Not und das Wissen, noch lange besonders stark beansprucht zu werden. Aber natürlich belastet auch die Sorge durch die hohe Inflation, den Personalmangel und einer oft wenig arztfreundlichen Politik, zunehmend existentiell bedroht zu sein.
MEDI: In drei Tagen, am ersten August, müssen die Wahlunterlagen bei der KV eingehen. Was empfehlen Sie Unentschlossenen? Warum ist MEDI besser für alle?
Smetak: Wir kämpfen fachübergreifend für alle Fraktionen – ob Hausärzte- oder Fachärzteschaft, selbstständig oder angestellt, niedergelassen oder in der Klinik tätig. Mit unseren erfolgreichen Selektivverträgen, unserem juristischen Engagement für eine arztfreundliche Digitalisierung, dem Kampf um das Streikrecht und vielem mehr, haben wir bewiesen, dass wir besser für alle sind. Und damit das so bleibt, sollten alle MEDI wählen.
Tanja Reiners