Moritz Schuster ist Geschäftsführer des Instituts für Fortbildung und Versorgungsforschung der MEDI Verbünde (IFFM). Ein wichtiges Projekt ist das Fortbildungsportal MEDIVERBUND CAMPUS, das Ärztinnen und Ärzten sowie MFA Online-Weiterbildungen bietet. Vor kurzem wurde ein Relaunch durchgeführt.
MEDI: Herr Schuster, beim Relaunch einer Homepage kann es ja in erster Linie um die Inhalte, das Design oder die Technik gehen. Was steht beim Campus-Relaunch im Vordergrund?
Schuster: Es ging sowohl um das Design als auch um die Technik, im Vordergrund stand eine bessere Userfreundlichkeit. Es war uns wichtig, das Fortbildungsportal besonders intuitiv zu gestalten, um mehr Akzeptanz bei den Usern zu bekommen. Wir hatten uns in den letzten Monaten Feedback dazu eingeholt, insbesondere bei jungen Medizinern. Die fanden einerseits unsere Onlinefortbildungen toll, was uns natürlich sehr gefreut und bestätigt hat. Aber es gab auch den Hinweis, dass bestimmte Features nicht genutzt würden, weil sie nicht selbsterklärend wären. Das betraf zum Beispiel die Zertifikaterzeugung. Und es wurde der Einsatz von Info-Boxen vorgeschlagen, damit man auf einen Blick sieht, wo man sich im Portal gerade aufhält. Diese Punkte waren der Anlass für unseren Relaunch. Wir wollten unseren Campus also übersichtlicher und einfacher gestalten.
MEDI: Haben Sie außer den Nutzerbefragungen noch andere Quellen für Ihre Ideen?
Schuster: Wir orientieren uns natürlich auch am Markt. Es ist immer spannend zu sehen, was andere Fortbildungsportale machen, welche Inhalte sie haben und wie nutzerfreundlich sie sind. Wir stellen uns diesem Wettbewerb und sind da durchaus konkurrenzfähig. Es gibt natürlich auch Transferleistungen, wo man in einem ganz anderen Bereich eine technische Ausführung sieht, die man in die Anforderungen für den Campus übersetzen kann.
MEDI: Welche Themen laufen eigentlich besonders gut?
Schuster: Das sind einerseits die Themen im hausärztlichen Bereich, andererseits auch bei den jungen Ärztinnen und Ärzten Grundsatzthemen: Wie gründe ich ein MVZ, welche Fehlerquellen gibt es bei Verträgen in der Praxisgründungsphase und so weiter.
MEDI: Funktioniert der Campus auch mit dem Smartphone?
Schuster: Ja, das Portal ist für alle Mobile Devices optimiert. Das macht ja auch Sinn, damit man zum Beispiel auf der Zugfahrt per Handy Fortbildungspunkte sammeln kann.
MEDI: Welche Zielgruppe ist Ihnen besonders wichtig?
Schuster: Uns geht es vor allem darum, jüngere Ärztinnen und Ärzte anzusprechen. Also sowohl junge Fachärzte, die sich gerade mit der Praxisgründung beschäftigen als auch klinisch tätige Mediziner, die gedanklich noch gar nicht beim Thema Niederlassung sind. Denen können wir mit unseren Fortbildungen Hilfestellung leisten, damit sie sich im Dschungel Gesundheitswesen besser zurechtfinden und später in der Praxis ankommen. Die jungen Ärzte, die wir befragt haben, hätten sich so ein Portal früher schon gewünscht. Ich habe mehrfach gehört: ‚Es wäre toll gewesen, wenn es so etwas für mich gegeben hätte‘. Eine weitere Zielgruppe sind in Zukunft die MFA, für die wir aktuell ein Konzept erstellen. Projektleiterin ist hier die Stuttgarter MFA Anne Robel.
Ruth Auschra