Baumgärtner: Neue BMG-Verordnung zur Impfpriorisierung ist reiner Aktionismus

MEDI GENO Deutschland-Chef Dr. Werner Baumgärtner kritisiert die neue Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), wonach niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für 5 Euro plus Portokosten jeden einzelnen Patienten prüfen sollen, ob dieser Anspruch auf Zugehörigkeit zur jeweiligen Gruppe gemäß der vorliegenden Impfpriorisierung hat. Zudem sollen die Mediziner diese Prüfung auch noch dokumentieren.

„Diese Regelung ist gegen das ausdrückliche Votum unserer Körperschaften ergangen. Sie bringt Unruhe in unsere Praxen, Diskussionen mit den Betroffenen und neue Bürokratie“, bilanziert Baumgärtner. „Dieser Umgang mit uns und der vorgegebene Preis zeigen die mangelnde Wertschätzung der politisch Verantwortlichen gegenüber uns und unseren Praxisteams.“ Er erinnert hier an seinen Vergleich mit der Ausstellung eines Jahresfischereischeins in Deutschland: Diese Leistung ist weniger aufwendig und weniger verantwortungsvoll, kostet aber 95 Euro. „Für den gleichen Preis sollen wir also 19 Atteste ausstellen“, ärgert sich Baumgärtner.

Das BMG betreibe politischen Aktionismus zulasten der Arztpraxen. „Die politisch Verantwortlichen haben die Bestellung der Impfdosen versemmelt, nachdem sie im Frühjahr 2020 bei der Beschaffung von Schutzkleidung für die Arztpraxen und Krankenhäuser versagt haben“, kritisiert der MEDI GENO-Chef. Die neue Regelung des BMG, die bis Ende des 2. Quartals gilt, sei ein „zwangsverordnetes Verteilungsverfahren“. Baumgärtner befürchtet, dass es in Deutschland im Sommer zu viel Impfstoff geben wird und Arztpraxen Werbung für die Coronaschutzimpfung machen müssen.

Er fordert mehr unternehmerisches Denken und Handeln: „Das hätte zu weniger Aktionismus und Zwängen geführt, hätte unnötige Kosten eingespart und insbesondere Leben gerettet.“ MEDI GENO Deutschland möchte nach Lösungen suchen, um die Praxen bei der Umsetzung der Impfpriorisierungsverordnung zu entlasten.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.