„Gesundheit der Mitarbeiter hat höchste Priorität“

25. Januar 2021

Als Vorstand der MEDIVERBUND AG hat Dr. Wolfgang Schnörer in Pandemiezeiten große Verantwortung: Er muss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen und trotz Homeoffice für Zusammengehörigkeit sorgen. Und: Durch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder kann er sogar neue Mitarbeiter einstellen.

MEDI: Wie hat sich die Personalsituation bei MEDI durch die Pandemie entwickelt?

Schnörer: Seit Mitte März 2020 befindet sich der Großteil unserer Belegschaft im Homeoffice. Das war eine große Herausforderung: Innerhalb kürzester Zeit wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem passenden Equipment ausgestattet. So konnten wir den Betrieb aufrechterhalten. Wir profitieren davon, dass das digitale Arbeiten in vielen Tätigkeitsfeldern gut möglich ist. Hinzu kommt, dass wir die Pandemie durch unsere Ärzte schneller einschätzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen konnten als andere Unternehmen. Aber vor allem dank der großen Flexibilität und dem Einsatz unseres Teams ist uns diese Umstellung sehr gut gelungen.

MEDI: Und zusätzlich werden sogar neue Mitarbeiter eingestellt.

Schnörer: Ja, das ist sehr erfreulich. Durch unsere unternehmerische Ausrichtung, aber auch pandemiebedingte Neuprojekte, hat sich die Anzahl unserer Beschäftigten erhöht. Es haben sich einige neue Geschäftsfelder ergeben, die uns intensiv beschäftigen werden, wie beispielsweise die Beschaffung von Schutzausrüstung, aber auch die Digitalisierung unserer Fortbildungen. Insofern werden wir auch künftig weiterhin Personal aufbauen, damit wir den Bedürfnissen unserer Mitglieder noch besser nachkommen können.

MEDI: Wie schafft man es in Zeiten von Homeoffice, auch auf Distanz eine Form von Zugehörigkeit zu schaffen?

Schnörer: Wir haben sehr schnell die Kommunikationsplattform Teams eingeführt, um die notwendige innerbetriebliche Kommunikation auch via Video zu gewährleisten und den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wichtig sind in Zeiten von Homeoffice regelmäßige Termine. Dadurch bleibt man permanent im Austausch und Kontakt – auch auf persönlicher Ebene.

MEDI: Spüren Sie dennoch so etwas wie Gemeinschaftlichkeit?

Schnörer: Gemeinschaftlichkeit entsteht, wenn alle einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Gleich zu Beginn der Pandemie hat MEDI als erstes Unternehmen im Land Arztpraxen mit Schutzausrüstung versorgt. Da waren unsere Mitarbeiter mit einem riesigen Engagement rund um die Uhr im Einsatz. Darauf können alle sehr stolz sein. Ihnen gebührt höchste Anerkennung und Respekt. Sie haben durch ihren couragierten Einsatz letztlich Leben gerettet. Das schafft Verbundenheit und ein Wir-Gefühl.

MEDI: Wie schützen Sie MEDI-Mitarbeiter sonst noch?

Schnörer: Die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat höchste Priorität. Deswegen haben wir frühzeitig Schnelltests, Antikörpertests und die Grippeschutzimpfung angeboten. Neben Homeoffice haben wir umgehend entsprechende Hygienemaßnahmen in unserer Geschäftsstelle umgesetzt und stellen medizinische Schutzmasken zur Verfügung. Wir legen Wert auf den Schutz von Risikogruppen und leiten neue Coronainformationen gleich weiter.

MEDI: Wie sieht Ihr Arbeitstag aktuell aus? Und was vermissen Sie?

Schnörer: Ich bin viel mit Fragen beschäftigt, die fast alle einen Bezug zur Pandemie haben. Wir möchten gerade jetzt unserer Fürsorgepflicht in besonderem Maße nachkommen, damit sich die Kollegen in diesen Zeiten gut aufgehoben fühlen. Wichtig ist es, dem Personal Ängste zu nehmen. Am meisten vermisse ich den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern. Das Kommunizieren über den Bildschirm ersetzt nicht den direkten Austausch. Wir profitieren aber auch von dem Vertrauen, das das Team vor Corona untereinander aufgebaut hat.

MEDI: Kleiner Ausblick in die Zukunft: Wie wird sich die Arbeitswelt in den kommenden Monaten bei MEDI verändern?

Schnörer: Die Digitalisierung hat durch die Pandemie einen unglaublichen Schub bekommen, der in dieser Geschwindigkeit nicht stattgefunden hätte. Mobiles Arbeiten wird auch nach Corona zu einem großen Teil erhalten bleiben und die Zusammenarbeit wird sich dauerhaft verändern. Hybrid-Meetings werden Bestandteil der künftigen Zusammenarbeit sein. Einige Teilnehmer werden vor Ort sein, andere digital dazugeschaltet sein. Auch Pool-Arbeitsplätze werden zunehmen. Vertrauensbildende Maßnahmen und die persönliche Kommunikation werden als Pendant zunehmend wichtiger werden.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Mehr ambulante Angebote, weniger Fokus auf die Kliniken – wohin die Reise bei der Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin gehen soll, ist eigentlich klar. Doch der Weg dorthin gestaltet sich allzu oft holprig. Ein neues Konzept von Young MEDI unter der Federführung der Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum und des Orthopäden Dr. Ferdinand Gasser soll das ändern und die ambulante Weiterbildung attraktiver und zugänglicher gestalten.

Elektronische Patientenakte: MEDI fordert deutliche Verschiebung für sicheren Start –Scharfe Kritik an intransparenter Kommunikation des BMG

MEDI Baden-Württemberg e. V. fordert eine deutlich längere Testphase für die elektronische Patientenakte (ePA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, den Start der ePA realistisch und transparent anzupassen. Die Bedenken der Anbieter der Praxisverwaltungssysteme (PVS) müssten ernst genommen werden. Die aktuelle Kommunikation des BMG zur Zeitplanung sorge für Verwirrung bei der niedergelassenen Ärzteschaft.