„Früher hätte ich gern Medizin studiert“

In den MEDI-MVZ gibt es immer mehr MFA, die Physician Assistant studieren. Eine von ihnen ist Monique Machold. Bis vor kurzem war sie Pflegedienstleiterin, jetzt arbeitet sie im MVZ „Ärzte am Reichenbach“ und studiert in Stuttgart Physician Assistant (PA). Stress pur? Offenbar nicht, sie wirkt gut gelaunt und entspannt.

MEDI: Frau Machold, Sie arbeiten bei den „Ärzten am Reichenbach“ in Baiersbronn …

Machold: Genau, ich komme ursprünglich aus Thüringen, wo ich auch meine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht habe. Berufsbegleitend habe ich die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung abgeschlossen. Auf Umwegen bin ich dann nach Baiersbronn-Schwarzenberg gekommen, wo ich die letzten sieben Jahre Pflegedienstleiterin in einem Altenpflegeheim war. Darüber habe ich den Kontakt zu mehreren Hausärzten aus Baiersbronn bekommen, die zur Visite ins Haus gekommen sind. Die Ärzte haben mich darauf hingewiesen, Physician Assistant zu studieren. Und sie haben mir ein interessantes Angebot gemacht: Das MVZ übernimmt die Studiengebühren und ich bin dort während des Studiums fest angestellt.

MEDI: Und Sie waren gleich angetan von der Idee?

Machold: Eigentlich schon. Dazu müssen Sie wissen, dass ich früher gern Medizin studiert hätte. Aber ich bin während der Ausbildung in der Pflege schwanger geworden und habe meine Tochter alleine erzogen. Mit einem kleinen Kind war es für mich unrealistisch Medizin zu studieren. Inzwischen ist die Tochter 18 und ich kann studieren (lacht). Vor ein paar Monaten passierte viel auf einmal: die Tochter war nach dem Abitur gerade zum Studium ausgezogen, ich war ein bisschen unzufrieden mit meiner Situation und da bekam ich bei den “Ärzten am Reichenbach” diese Chance einer beruflichen Neuorientierung.

MEDI: Ist das Studium schwer?

Machold: Nein (lacht), es macht sehr großen Spaß! Wir hatten bisher sowohl Webinare als auch Präsenzunterricht. Als Krankenschwester habe ich natürlich auch Anatomie gelernt, so dass mir die ersten Unterrichtseinheiten eher wie eine Wiederholung vorgekommen sind. Die meisten Mitstudentinnen – es sind ja überwiegend Frauen – sind MFA, ich bin zusammen mit einer Kinderkrankenschwester aus dem MEDI-MVZ Böblingen eher die Ausnahme. Ich habe gehört, dass anfangs, als das Studium ganz neu war, überwiegend Pflegekräfte studiert haben.

MEDI: Für wen ist das PA-Studium empfehlenswert?

Machold: Ich würde es jeder MFA oder auch Angehörigen eines Pflegeberufs empfehlen, wenn das Interesse an einer beruflichen Weiterentwicklung besteht. Das ist eine tolle Möglichkeit, tiefer in die Medizin einzusteigen, insbesondere dann, wenn ein Medizinstudium aus diversen Gründen nicht passt. Ich zum Beispiel wollte kurz vor 40 keinen Studiengang mit Staatsexamen mehr anfangen. Das PA-Studium ist eine gute Alternative. Man arbeitet auch in anspruchsvollen medizinischen Bereichen, aber dieses Ziel ist mit weniger Aufwand realisierbar. Und es macht wirklich Spaß!

Ruth Auschra

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Facharztvertrag Orthopädie: “ Vertrag ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“

In diesem Jahr feiert der MEDI-Facharztvertrag Orthopädie mit der AOK Baden-Württemberg und der Bosch BKK seinen zehnten Geburtstag. Der Orthopäde und stellvertretende Vorsitzende von MEDI Baden-Württemberg e. V., Dr. Bernhard Schuknecht, ist Teilnehmer der ersten Stunde. Er weiß vor allem zu schätzen, dass er sich im Rahmen des Vertrags mehr Zeit für seine Patientinnen und Patienten nehmen kann.

Teamkonflikte Teil 3: Was ist Cheffing?

In Teil 1 und Teil 2 unserer Interviewserie über Teamkonflikte mit Gesundheitsökonomin und Cognitive-Coach Katrin Holzinger vom Dr. Holzinger Institut ging es um den sogenannten Zickenkrieg und um Unterstützung bei Konflikten durch Coaching. Im letzten Interview dieser dreiteiligen Serie geht es um das Thema Cheffing. Dabei geht es um die Führung von unten, die sich durchaus auch positiv auf den Vorgesetzten auswirken kann, wie Holzinger im Gespräch erzählt.

Teamkonflikte Teil 2: Wann kann ein Coaching helfen?

In Teil 1 unserer Interviewserie über Teamkonflikte mit Gesundheitsökonomin und Cognitive-Coach Katrin Holzinger vom Dr. Holzinger Institut ging es um den sogenannten Zickenkrieg. In diesem zweiten Interview erzählt Katrin Holzinger, wann und für wen Coaching sinnvoll sein kann.