Berlin (pag) – Schleswig-Holstein hat eine Initiative für die Weiterentwicklung von Portalpraxen in den Bundesrat eingebracht, um damit die Rettungsstellen zu entlasten. Der Gesetzesantrag wurde zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse überwiesen.
Die Notfallambulanzen seien zunehmend überlastet, da sie von vielen Patienten aufgesucht würden, die keine wirklichen Notfälle seien. Der Vorschlag des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministers Heiner Garg (FDP) zielt darauf ab, die bislang geltende zeitliche Begrenzung der Portalpraxen aufzuheben. Sie dürften dann rund um die Uhr und an allen Tagen als erste Anlauf- und Verteilstelle für Patienten dienen.
Auf diese Weise könnten die dort diensthabenden Ärzte echte Notfälle von solchen Patienten trennen, die nur leichte Erkrankungen haben, begründet Schleswig-Holstein den Vorstoß. Die sektorenübergreifende Zusammenarbeit werde verbessert und die Ressourcen in den Ambulanzen stünden dann wieder den wirklichen Notfällen zur Verfügung. „Das schont Ressourcen, die anderswo dringender benötigt werden“, betont Garg.
Portalpraxen sind regelmäßig in der Nähe der Krankenhäuser angesiedelt und werden von Vertragsärzten geführt. Derzeit dürfen sie nur während der Notdienstzeiten öffnen – also außerhalb der üblichen Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte.