Berlin (pag) – Die Techniker Krankenkasse (TK) und IBM stellen mit „TK-Safe“ die erste bundesweit elektronische Gesundheitsakte (eGA) vor. Alle wichtigen Patientendaten – Arztbesuche, Diagnosen, Röntgenbilder – werden hier gespeichert. Die Akte, derzeit noch in der Testphase, soll dieses Jahr allen TK-Versicherten zur Verfügung stehen.
Bislang liegen medizinische Daten dezentral bei Ärzten, Krankenhäusern, Therapeuten oder Krankenkassen. Die Patienten haben keinen direkten Zugriff auf ihre eigenen medizinischen Informationen und müssen Röntgenbilder und Labordaten mühsam bei verschiedenen Ärzten anfragen und zusammentragen. „Mit TK-Safe ermöglichen wir unseren Versicherten den Schritt in ein modernes Gesundheitswesen, in dem sie selbst über ihre Daten verfügen können“, sagt Dr. Jens Baas, TK-Vorstandsvorsitzender. Mit TK-Safe habe der Patient alle Daten auf einen Blick. So könne eingesehen werden, welche Medikamente und Behandlungen wieviel gekostet, welche Diagnosen Ärzte gestellt haben, Ärzten genaue Informationen über eingenommene Medikamente gegeben werden und ihre Kompatibilität erfragt werden. Zudem könne der Patient eine Reihe von Serviceleistungen nutzen – wie Informationen zu fälligen Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen. Bei einem Notfall habe der Patient alle Vordiagnosen mit seinem Smartphone parat. Insgesamt verbessere sich damit die medizinische Versorgung, da viel Zeit gespart werde, unnütze Doppeltuntersuchungen vermieden würden. Ferner würden die Behandlungskosten sinken. TK Safe habe darüber hinaus systemische Vorteile, da der Verwaltungsaufwand beim Arzt perspektivisch deutlich verringert werde.
Als Kooperationspartner steht der TK IBM Deutschland zur Seite, das sich um die Speicherung und den Datenschutz kümmert. Via Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgt IBM dafür, dass die Akte ausschließlich auf einem registrierten Smartphone mit dem persönlichen Passwort innerhalb der TK-App eingesehen werden kann. Gleichzeitig werden die Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt. Damit Versicherte künftig ihre Daten von Krankenhausaufenthalten schneller in TK-Safe einfließen lassen können, schließt die TK aktuell bundesweit Kooperationsverträge mit Kliniken. Interessierte TK-Versicherte sind eingeladen sich für einen bundesweiten Test vorzugregistrieren.