Stefanie Herzog aus Schramberg hat sich in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Susanne Andreae und Dr. Ralph Jäger und weiteren Ärzten in Schramberg-Sulgen als 1,5-millionste Teilnehmerin in das AOK-Hausarztprogramm in Baden-Württemberg eingeschrieben.
Sie profitiert jetzt von den vielen Vorteilen des innovativen Versorgungskonzeptes: Kürzere Wartezeiten, schnellere Facharzttermine, Abendsprechstunden bis 20 Uhr und keine Zuzahlungen bei vielen Medikamenten sind vertraglich gesichert. Chronisch Kranken wie Diabetikern bleiben durch die intensivere Betreuung nachweislich in signifikantem Umfang Komplikationen wie Amputationen oder Schlaganfälle erspart. Gesunde profitieren durch umfangreiche Vorsorgemaßnahmen. Hausärzte setzen sich besonders für ihre Patientinnen und Patienten ein und erfüllen besondere Qualitätsstandards. Dafür erhalten sie ein höheres Honorar mit unbürokratischer Abrechnung, die ihnen weit mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten lässt.
Das AOK-Hausarztprogramm wurde bereits 2008 von AOK Baden-Württemberg, Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg als erster Hausarztvertrag in Deutschland gestartet, der als wettbewerbliche Alternative eine Versorgung außerhalb des herkömmlichen Systems der Kassenärztlichen Vereinigung erlaubt. Zusammen mit dem 2010 gestarteten AOK-Facharztprogramm, in das knapp 600.000 Versicherte eingeschrieben sind, verbessert das alternative Konzept nachweislich die ambulante Versorgung der Versicherten. Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, erklärt den Erfolg: „Haus- und Facharztprogramm sind exakt auf die Bedürfnisse unserer Versicherten in Baden-Württemberg zugeschnitten und wir entwickeln sie permanent in enger Abstimmung mit unseren Partnern auf der Ärzteseite weiter.“ 1,5 Millionen freiwillig eingeschriebene Versicherte und 4.000 Haus- und Kinderärzte seien ein klarer Beweis dafür, dass es für Versicherte und Ärzte die attraktive und versorgungsmäßig bessere Alternative sei, so Hermann bei einem Pressegespräch in der Gemeinschaftspraxis „regiodocs“. Weitere Gesellschafter dieser überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft mit fünf Zweigpraxen sind neben Dr. Andreae und Dr. Jäger auch Dr. Gebhard Pfaff und Simon Klausmann.
Auch die 1,5-millionste Teilnehmerin, die Schrambergerin Stefanie Herzog, ist sich sicher: „Mir ist besonders wichtig zu wissen, dass mein Hausarzt mir auch in den nächsten Jahren stets zur Verfügung stehen wird. Da ich berufstätig bin, empfinde ich die Abendsprechstunde als guten Service. Außerdem spart man Geld, weil bei vielen Medikamenten die Zuzahlung entfällt.“ In der Gemeinschaftspraxis „regiodocs“ sind 2659 Patientinnen und Patienten im AOK-Hausarztprogramm eingeschrieben. Dr. Ralph Jäger, Partner der Gemeinschaftspraxis, sieht darin viele Vorteile: „Durch den Vertrag habe ich deutlich mehr Zeit für meine Patienten. Ein Grund dafür ist die einfache Abrechnung, für die wir in der Regelversorgung früher Tage gebraucht haben.“ Ältere Patientinnen und Patienten mit mehreren Erkrankungen profitieren besonders. So entlastet im AOK-Hausarztprogramm eine speziell ausgebildete medizinische Versorgungsassistentin – VERAH genannt – den Hausarzt bei wichtigen Aufgaben wie zum Beispiel Routine-Hausbesuchen und Medikamenten-Management. Aber auch jüngeren Versicherten sichert das AOK-Hausarztprogramm dauerhaft die hausärztliche Versorgung vor Ort.
Dr. Berthold Dietsche, Landesvorsitzender des Hausärzteverbandes unterstreicht die Bedeutung des AOK-Hausarztprogramms aus Sicht der Hausärzte. „Eine zentrale Herausforderung ist das Thema Praxisnachfolge, denn jeder dritte Hausarzt im Lande ist bereits älter als 60 Jahre.“ Dank der besseren wirtschaftlichen und organisatorischen Bedingungen durch die Hausarztverträge sei inzwischen eine Trendumkehr erkennbar. „Die Gemeinschaftspraxis in Schramberg ist ein gutes Beispiel für eine zukunftssichere und modern aufgestellte Praxis, die den Hausarztberuf gerade in ländlichen Regionen wieder deutlich attraktiver macht.“
Dr. Werner Baumgärtner, ebenfalls Hausarzt und Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg, sagt: „Unseren Patienten empfehlen wir zusätzlich die Teilnahme am AOK-Facharztprogramm. So wurde zum Beispiel bei den teilnehmenden Patienten am Facharztprogramm die Zahl der Krankenhausbehandlungen bei Herzerkrankungen nachweislich gesenkt. Unnötige Krankenhauseinweisungen zu reduzieren ist ein wichtiges Ziel der Facharztverträge, denn die stationäre Einweisung ist für Patienten belastend und hat medizinisch betrachtet keine Vorteile. Die Kombination aus Hausarzt- und Facharztverträgen sorgt dafür, dass die Patienten schneller beim Facharzt behandelt werden und durch die strukturiertere Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten wird vieles ambulant geregelt.“
Bildunterschrift (von links nach rechts):
Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, Stefanie Herzog (1,5 millionste HZV-Versicherte), Klaus Herrmann, GF AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Dr. Ralph Jäger, Hausarzt Regiodocs Schramberg-Sulgen.