Baumgärtner zur Honorareinigung für 2019: „Flickschusterei, die unsere Probleme nicht löst“

Die rund 620 Millionen Euro mehr, die es nach Angaben der KBV und des GKV-Spitzenverbands im nächsten Jahr für die ambulante ärztliche Versorgung in Deutschland geben wird, sind „der niedrigste Zuwachs auf das Gesamtbudget seit Jahren“, kritisiert Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI GENO Deutschland.Rund 620 Millionen Euro sind allenfalls der Inflationsausgleich, sagt Baumgärtner und ergänzt: „Umgerechnet auf den Arzt wären das 320 Euro mehr Umsatz im Monat. Davon kann sich eine Praxis nicht einmal eine Aushilfskraft leisten! Wenn wir davon ausgehen, dass in einer Arztpraxis durchschnittlich vier medizinische Fachangestellte arbeiten, liegt der Spielraum für Gehaltserhöhungen pro Mitarbeiterin unterhalb des Inflationsausgleichs. Damit wird man der immer höheren Qualifizierung des MFA-Berufs nicht gerecht.“Darüber hinaus löst das Honorarergebnis aus Baumgärtners Sicht nicht das eigentliche Problem der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. „Das könnte nur ein Ende der Budgetierung“, so der MEDI GENO-Chef. Er fordert den Gesetzgeber auf „endlich einen Einstieg in diese Thematik zu finden.“ Ein erster Schritt wäre eine Ausbudgetierung der Grundleistungen per Gesetz. „Andernfalls wird der GKV-Spitzenverband weiterhin jede Honorarpolitik blockieren, die aus der Budgetierung herausführt“, ist sich Baumgärtner sicher.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.