Krankenhausreform: MEDI fordert Stärkung der niedergelassenen Fachärzteschaft statt Investitionen in Krankenhausambulanzen

10. Oktober 2024

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisieren den Entwurf der Ampelregierung zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG). Demnach sollen die Krankenhäuser künftig stärker für die fachärztliche ambulante Versorgung geöffnet werden. Die Verbände fordern die Politik auf, die Fachärzteschaft unter anderem durch die Entbudgetierung zu stärken, statt in teure zusätzliche Krankenhausambulanzen zu investieren.

„Mit seinen Plänen für die Krankenhausreform verlagert Herr Lauterbach die fachärztliche ambulante Versorgung weiter in die Kliniken. Statt die vorhandenen ambulanten niedergelassenen Strukturen zu stärken, findet die Ambulantisierung nur Richtung Klinik statt. Das ist eine Einbahnstraße“, betont Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender von MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sowie praktizierender niedergelassener Kardiologe. Die Ärzteverbände fordern die Regierung auf, die niedergelassene Fachärzteschaft zu stärken, um bestehende Strukturen weiter aufrechtzuerhalten und auszubauen.

„Wenn die Rahmenbedingungen attraktiv sind, dann entscheiden sich junge Ärztinnen und Ärzte auch wieder für eine Niederlassung. Dafür müssen die Leistungen aber entbudgetiert werden. Das wird auch zu einem größeren Angebot an Facharztterminen führen“, so Smetak. Die ambulante fachärztliche Versorgung profitiere vor allem auch von der langjährigen und persönlichen Arzt-Patienten-Beziehung – gerade bei chronisch erkrankten Menschen. Eine ambulante Versorgung in den Krankenhäusern führt laut der beiden MEDI-Verbände zu anonymen Behandlungsbeziehungen und einer schlechteren Versorgung.

Neben der Entbudgetierung für die Haus- und Fachärzteschaft fordern die beiden Ärzteverbände auch eine massive Entbürokratisierung sowie eine praktikable Digitalisierung, um die ambulante Versorgung nachhaltig zu sichern

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.