Gesundheitsministerkonferenz: MEDI begrüßt Pläne zur Stärkung der ambulanten Versorgung und bietet Unterstützung an

20. Juni 2024

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg e. V. begrüßt die Pläne, die bei der Gesundheitsministerkonferenz in Travemünde vergangene Woche beschlossen wurden. Demnach soll die ambulante Versorgung verbessert werden und müssen laut Konferenzbeschluss „sämtliche möglichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung zeitnah eingeleitet werden“. Der Ärzteverband weist daraufhin, dass die niedergelassene Ärzteschaft bei weiteren Plänen zu den Maßnahmen mit eingebunden werden muss. In einem Brief an den baden-württembergischen Gesundheitsminister Manfred Lucha bietet MEDI seine Unterstützung an.

„Wir begrüßen es sehr, dass die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder die prekäre Lage der ambulanten Versorgung endlich erkannt haben und sich für schnelle Verbesserungen einsetzen möchten“, kommentiert der Vorsitzende von MEDI Baden-Württemberg e. V. und praktizierende Kardiologe Dr. Norbert Smetak. Laut Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz in Travemünde vergangene Woche sollen „sämtliche möglichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung zeitnah eingeleitet werden“.

Smetak weist darauf hin, dass diese Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung nur gemeinsam mit der niedergelassenen Ärzteschaft entwickelt werden können. „Wir wissen genau, wo die großen Probleme in unserem Gesundheitswesen liegen, die das System bald kollabieren lassen. Wir benötigen dringend eine effiziente Patientensteuerung in die verschiedenen Versorgungsebenen“, betont Smetak.

MEDI verweist zudem auf die Haus- und Facharztverträge in Baden-Württemberg, die der Ärzteverband stetig weiterentwickelt. „Wir haben hier im Südwesten mit den Selektivverträgen ein erfolgreiches Versorgungskonzept mit Steuerungsfunktion, das man erweitern und bundesweit ausrollen sollte“, so der MEDI-Chef.

In einem Brief an den baden-württembergischen Gesundheitsminister Manfred Lucha bietet der Ärzteverband seine Expertise bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung an. „Wir sehen an den aktuellen Referentenentwürfen zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz und Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz wie realitätsfern diese Gesetze sind. Sie werden die gravierenden Probleme der Versorgung nicht lösen“, mahnt Smetak.

Der stellvertretende Vorsitzende von MEDI Baden-Württemberg e. V. und praktizierende Orthopäde Dr. Bernhard Schuknecht weist auf ein Umdenken bei den Patientinnen und Patienten hin. „Wir müssen auch ein neues Bewusstsein in der Bevölkerung dafür schaffen, was sie von der Versorgung erwarten können und was nicht. Da werden Bedürfnis und Bedarf oft nicht mehr voneinander getrennt“, so Schuknecht. Wenn die medizinischen Ressourcen für alle begrenzter werden, müsse sich die Solidargemeinschaft darauf einstellen. Auch die mangelnde Gesundheitskompetenz muss laut Schuknecht dringend verbessert werden. Dadurch könne man überflüssige Arztbesuche künftig verhindern.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.