Praxisschließungen am 7. Dezember: MEDI setzt Proteste gegen Gesundheitspolitik fort

5. Dezember 2022

Die Proteste der niedergelassenen Ärzteschaft in Baden-Württemberg gehen in die zweite Runde: Bereits am 5. Oktober setzten rund 300 Ärztinnen und Ärzte mit Praxisschließungen ein deutliches Zeichen gegen die aktuelle Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Am kommenden Mittwoch wird der Protest fortgesetzt. Er sei nur eine Aktion von vielen weiteren geplanten Maßnahmen, kündigt MEDI-Vizechef Dr. Michael Eckstein an. Der hausärztliche Internist organisiert für den Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg e. V. den Protesttag.

„Die Bundesregierung ignoriert die ambulante Versorgung komplett und bringt sie damit in große Gefahr“, mahnt Eckstein. Die jüngst abgeschaffte Neupatientenregelung sei dabei nur eine von vielen politischen Fehlentscheidungen und Entwicklungen, die MEDI kritisiert.

Gemeinsam mit weiteren bundesweit agierenden Ärzteverbänden ruft MEDI die baden-württembergische Ärzteschaft am 7. Dezember 2022 zum zweiten Mal zu Protesten und Praxisschließungen auf. MEDI wird an diesem Tag ein Online-Fortbildungsprogramm für die Ärzteschaft und die Medizinischen Fachangestellten anbieten.

„Wichtig ist uns, auch die Patientinnen und Patienten mitzunehmen. Sie sind am Ende die Leidtragenden, wenn sie künftig keinen Termin mehr beim Facharzt bekommen oder es keine Hausärztin mehr in ihrem Ort gibt, weil sich eine Niederlassung einfach nicht mehr lohnt“, so Eckstein. Mit einer Plakataktion sollen gezielt die Patientinnen und Patienten auf die desaströse Lage hingewiesen werden. Der Protesttag ist dabei nur eine von vielen weiteren geplanten Maßnahmen. „Wir werden nicht aufhören, für den Erhalt der ambulanten Versorgung und die Wertschätzung unserer Arbeit zu kämpfen“, so Eckstein.

MEDI setzt auf die Fach- und Hausarztverträge, die der Ärzteverband gemeinsam mit den Krankenkassen erfolgreich in Baden-Württemberg initiiert hat und fordert die Politik auf, die Selektivverträge auszubauen und bundesweit zu fördern. Sie sorgen für eine hochwertigere Versorgung, bessere Leistungsvergütung und entlasten am Ende das Gesundheitssystem.

Seit über zehn Jahren engagiert sich MEDI für das Streikrecht für die niedergelassene Ärzteschaft. Mittlerweile liegt die Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

p
Pressekontakt:

MEDIVERBUND
Victoria Weis
E-Mail: victoria.weis@medi-verbund.de
Tel.: (0711) 80 60 79-218
www.medi-verbund.de

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.