Ärzte entlasten, MFA aufwerten – die EFA® macht es möglich

Seit 2014 fördern die AOK Baden-Württemberg und die Bosch BKK die besondere Tätigkeit der Entlastungsassistentin in der Facharztpraxis (EFA®). Im gemeinsamen FacharztProgramm gibt es mittlerweile Fortbildungsangebote in sieben Fachgebieten: Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie, Orthopädie, Rheumatologie, Pneumologie und Urologie. Die EFA® übernimmt delegationsfähige Aufgaben, trägt zur Verbesserung der Patientenversorgung bei und wertet das Berufsbild der MFA auf. Im Jahr 2022 werden bis zum Jahresende zusätzlich zu den bereits 534 tätigen EFA® weitere 40 EFA® ihre Fortbildung beendet haben.

Honoriert wird die Tätigkeit der EFA® im Facharztvertrag mit einem Zuschlag von fünf Euro pro Quartal für alle Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung einer besonderen Betreuung und Beratung bedürfen. Abrechenbar sind bei einer Vollzeit-EFA® bis zu 400 Zuschläge pro Quartal. Die Anerkennung der EFA® ist an die vereinbarte Fortbildung gekoppelt, die von der Landesärztekammer zertifiziert ist. „Sie befähigt die EFA® zu einer Vielzahl delegierbarer Aufgaben und bedeutet eine persönliche und fachliche Weiterentwicklung der MFA-Kompetenzen durch maßgeschneiderte Schulungen und Vorträge mit ausgezeichneten Referenten,“ betonen die beiden EFA®-Ausbilderinnen Isabelle Gaßner und Stefanie Teifel.

Neben den medizinischen Inhalten werden wichtige Kompetenzen vermittelt. Unter anderem zu Themen wie Kommunikation und Gesprächsführung, Wahrnehmung und Motivation oder Interaktion mit chronisch kranken Patienten. Zuständig ist das Institut für fachübergreifende Fortbildung und Versorgungsforschung der MEDI Verbünde e.V (IFFM). Für 2023 ist ein Curriculum für das Fachgebiet Nephrologie und eine Neuausrichtung der EFA-Fortbildung für das Fachgebiet Gastroenterologie in Vorbereitung. Außerdem wird derzeit für alle Fachbereiche ein EFA®-Manual erstellt – ein kompaktes Handbuch für die Kitteltasche –, das wichtige Fragen im Praxisalltag beantwortet und direkt anwendbares Wissen für die EFA® enthält.

Dr. Norbert Smetak, stellvertretender Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und Chef des IFFM, erklärt zum Stellenwert der EFA®: “Die ärztliche Arbeitszeit in der ambulanten Versorgung wird bekanntlich zunehmend knapper. Die Delegation von Aufgaben an qualifizierte EFA® in gut funktionierenden Teampraxen wird deshalb in Zukunft noch wichtiger werden als bisher schon. Ich kann daher nur bestens empfehlen, in die Fortbildung zur EFA® zu investieren. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn EFA® stellen in vielen Bereichen, etwa bei der Behandlung betreuungsintensiver Patienten, eine wichtige Unterstützung dar.“ Und motivierte und qualifizierte EFA® fördern so ganz nebenbei und meist unbewusst eine positive Patienten-
Praxis-Bindung.

Einsatz der EFA®  im gemeinsamen FacharztProgramm von AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK im Jahr 2022:

 

Fachbereich Anzahl EFA®
Gastroenterologie 59
Kardiologie 136
Neurologie 102
Orthopädie/Chirurgie 135
Pneumologie 23
Rheumatologie 21
Urologie 58
Gesamt 534


Quelle: MEDIVERBUND

 

 

 

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.