Ärzte entlasten, MFA aufwerten – die EFA® macht es möglich

6. Dezember 2022

Seit 2014 fördern die AOK Baden-Württemberg und die Bosch BKK die besondere Tätigkeit der Entlastungsassistentin in der Facharztpraxis (EFA®). Im gemeinsamen FacharztProgramm gibt es mittlerweile Fortbildungsangebote in sieben Fachgebieten: Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie, Orthopädie, Rheumatologie, Pneumologie und Urologie. Die EFA® übernimmt delegationsfähige Aufgaben, trägt zur Verbesserung der Patientenversorgung bei und wertet das Berufsbild der MFA auf. Im Jahr 2022 werden bis zum Jahresende zusätzlich zu den bereits 534 tätigen EFA® weitere 40 EFA® ihre Fortbildung beendet haben.

Honoriert wird die Tätigkeit der EFA® im Facharztvertrag mit einem Zuschlag von fünf Euro pro Quartal für alle Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung einer besonderen Betreuung und Beratung bedürfen. Abrechenbar sind bei einer Vollzeit-EFA® bis zu 400 Zuschläge pro Quartal. Die Anerkennung der EFA® ist an die vereinbarte Fortbildung gekoppelt, die von der Landesärztekammer zertifiziert ist. „Sie befähigt die EFA® zu einer Vielzahl delegierbarer Aufgaben und bedeutet eine persönliche und fachliche Weiterentwicklung der MFA-Kompetenzen durch maßgeschneiderte Schulungen und Vorträge mit ausgezeichneten Referenten,“ betonen die beiden EFA®-Ausbilderinnen Isabelle Gaßner und Stefanie Teifel.

Neben den medizinischen Inhalten werden wichtige Kompetenzen vermittelt. Unter anderem zu Themen wie Kommunikation und Gesprächsführung, Wahrnehmung und Motivation oder Interaktion mit chronisch kranken Patienten. Zuständig ist das Institut für fachübergreifende Fortbildung und Versorgungsforschung der MEDI Verbünde e.V (IFFM). Für 2023 ist ein Curriculum für das Fachgebiet Nephrologie und eine Neuausrichtung der EFA-Fortbildung für das Fachgebiet Gastroenterologie in Vorbereitung. Außerdem wird derzeit für alle Fachbereiche ein EFA®-Manual erstellt – ein kompaktes Handbuch für die Kitteltasche –, das wichtige Fragen im Praxisalltag beantwortet und direkt anwendbares Wissen für die EFA® enthält.

Dr. Norbert Smetak, stellvertretender Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und Chef des IFFM, erklärt zum Stellenwert der EFA®: “Die ärztliche Arbeitszeit in der ambulanten Versorgung wird bekanntlich zunehmend knapper. Die Delegation von Aufgaben an qualifizierte EFA® in gut funktionierenden Teampraxen wird deshalb in Zukunft noch wichtiger werden als bisher schon. Ich kann daher nur bestens empfehlen, in die Fortbildung zur EFA® zu investieren. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn EFA® stellen in vielen Bereichen, etwa bei der Behandlung betreuungsintensiver Patienten, eine wichtige Unterstützung dar.“ Und motivierte und qualifizierte EFA® fördern so ganz nebenbei und meist unbewusst eine positive Patienten-
Praxis-Bindung.

Einsatz der EFA®  im gemeinsamen FacharztProgramm von AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK im Jahr 2022:

 

Fachbereich Anzahl EFA®
Gastroenterologie 59
Kardiologie 136
Neurologie 102
Orthopädie/Chirurgie 135
Pneumologie 23
Rheumatologie 21
Urologie 58
Gesamt 534


Quelle: MEDIVERBUND

 

 

 

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.