Serie Personalsuche, Teil 1: Sie suchen eine MFA?

14. September 2022

Selbst wenn Ihr Team aktuell komplett ist: Irgendwann wird eine Mitarbeiterin kündigen, sich in den Mutterschutz oder die Rente verabschieden. Spätestens dann wäre es hilfreich, die aktuellen Spielregeln der Personalsuche zu beherrschen. In unserer dreiteiligen Serie geben wir Tipps, wie das gelingen kann.

Früher hat die Kleinanzeige im lokalen Anzeigenblatt für ausreichend viele Bewerbungen gesorgt. Das ist heute anders! Vor allem jüngere Menschen lesen immer seltener Zeitung. Und grundsätzlich werden Stellenanzeigen in der Regionalzeitung, im Kleinanzeigenportal oder in Internet-Jobbörsen nur von den Menschen gesucht und gelesen, die aktiv auf Stellensuche sind. An MFA, die mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen halbwegs zufrieden sind, gehen diese Anzeigen vorbei. Aber auch sie würden einen Jobwechsel möglicherweise in Erwägung ziehen, wenn sie zufällig eine inhaltlich und optisch attraktive Stellenanzeige sehen – wo auch immer.

Bewerberinnen und Bewerber auf Social Media ansprechen

Im Social-Media-Zeitalter muss man nicht auf Zufälle hoffen. Sie können selber Zufälle generieren, indem Sie eine Anzeige auf Facebook, Instagram oder Youtube schalten. Damit sprechen Sie die potenziellen Bewerberinnen und Bewerber dort an, wo sie sowieso unterwegs sind. Das funktioniert, weil zum Beispiel Facebook Informationen über jede Nutzerin und jeden Nutzer sammelt. Das Unternehmen kennt im Idealfall Arbeitsplätze, Ausbildungen, Alter und Interessen der User. Wer eine Anzeige bei Facebook schaltet, kann definierte Kriterien dafür auswählen, wem sie gezeigt werden soll.

„Noch besser ist es natürlich, wenn Praxen bereits viele Follower und ein sympathisches Image haben. Ein attraktiver und aktiver Social-Media-Account kann das Image des Arbeitgebers verfestigen und die Follower werden auf offene Stellen aufmerksam“, erklärt Marketing-Expertin Cornelia Gutmann.

Im Internet findet man reichlich kostenlose Anleitungen für die erfolgreiche Nutzung von Anzeigen bei Facebook und Co. Aber wer will schon nach Sprechstundenende zum Social-Media-Profi mutieren? Professionelle Unterstützung kostet Geld. Eine elegante Mischung ist zum Beispiel die Software COCO: ein leicht zu erlernendes Marketingsystem, mit dem man zum Beispiel eine Homepage erstellen und Social-Media-Anzeigen schalten kann.

Bei den ersten Schritten kann man sich Unterstützung bei den Marketing-Profis einkaufen, zu denen auch Gutmann gehört. Später funktionieren die gewünschten Kanäle mit ein paar Klicks am Rechner oder Handy. Die Kosten werden offen kommuniziert.

Ein Fragebogen hilft bei der Vorauswahl

Die Online-Anzeige kann es Bewerberinnen und Bewerbern mit einem Link besonders leicht machen, ihr Interesse an der Stelle anzumelden. Sinnvoll aus Arbeitgebersicht ist die Einbindung eines Fragebogens. So ein Formular hilft Ihnen dabei, eine Vorauswahl zu treffen, indem Sie zum Beispiel die Zahl der Berufsjahre, Fortbildungen oder Erfahrungsbereiche erfragen. Dabei ist es wichtig, den Bewerbungsvorgang möglichst geschmeidig und unkompliziert zu gestalten, ohne unnötigen formalen Aufwand.

Sicher werden Sie einen lückenlosen Lebenslauf sehen wollen, bevor Sie einen Arbeitsvertrag unterschreiben. Aber muss das schon Teil der Online-Bewerbung sein? Wichtiger für den Einstieg könnte es sein, nach Erfahrungen mit der Praxissoftware, nach Abrechnungs- oder Sprachkenntnissen zu fragen.

Von anderen lernen

Es ist kein Zufall, dass COCO mehr kann als Facebook-Anzeigen zu organisieren. Bevor sich jemand bei Ihnen bewirbt, wird vermutlich gegoogelt, um mehr über die Praxis, die Führungsriege und das Team zu erfahren. Gut, wenn es eine Homepage und Social-Media-Auftritte gibt. Aus dem Internet kann man viele Beispiele fischen, die hoffentlich Lust auf mehr machen, etwa diese beiden: Eine bayerische Zahnarztpraxis mit dem Namen Fotzenspanglerei (auf Hochdeutsch heißt das ungefähr Mundklempner) betreibt ein engagiertes Praxismarketing und hat über 9.000 Instagram-Follower. Ein kleiner süddeutscher Edeka-Marktverbund ist dagegen bei Tiktok durchgestartet. Der erste Tiktok-Film zeigt Azubis, die Warenkartons durch die Luft wirbeln. Lächerlich? Nicht wirklich – der Account hat inzwischen über 419.000 Follower und die Bewerberzahlen sind hoch wie nie!

Ruth Auschra

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.