TI-Konnektoren: Undurchsichtige Entscheidungen beim Tausch

20. April 2022

Die Sicherheitszertifikate der Konnektoren sind fest in der Hardware verbaut und können nicht ohne weiteres verlängert werden. Dennoch gibt es ein realistisches Konzept zur Erneuerung der Zertifikate, welches ohne größeren Aufwand und kostensparend das Problem gelöst hätte. Warum es nicht umgesetzt wurde, ist nicht nachvollziehbar. Warum werden die Gründe für die Kehrtwende nicht offengelegt?

MEDI Baden-Württemberg e.V. fordert mehr Transparenz beim beschlossenen Konnektorenwechsel.

Im gematik Fachportal gibt es ein Konzept zur Laufzeit-Verlängerung der Sicherheitszertifikate vom 30. Juni 2021. Im Kern sieht es vor, dass durch Softwareänderungen parallele Zertifikate mit neuer Laufzeit geschaffen werden, welche die ablaufenden alten Zertifikate überlagern. Der TI-Experte Thomas Maus meint dazu: „Das Konzept erscheint realistisch und mit wenig Aufwand umsetzbar.“

Im März diesen Jahres wurde durch die Gesellschafter der gematik dennoch beschlossen, die Konnektoren vollständig auszutauschen. Kostenpunkt: Mehrere hunderte Millionen Euro für den Austausch aller Konnektoren! Derzeit ist noch ungeklärt, in welcher Höhe diese Kosten von den Krankenkassen überhaupt übernommen werden. Warum die Rolle rückwärts? Seitens der gematik wird erklärt, dass ein Hardwaretausch die insgesamt sicherste Lösung sei. Was bedeutet das?

Gemäß dem gematik-Konzept zur Laufzeitverlängerung sollte die Firma Arvato am 1. Juli 2021 mit der Umsetzung der Softwarelösung beauftragt werden. Konnte die Umsetzung nicht rechtzeitig vor Ablauf der Zertifikate erfolgen? Konnten die Änderungen in den Konnektoren von den Herstellern nicht durchgeführt werden? Oder verschiebt sich die geplante Einführung der TI 2.0 und es soll mit dem Tausch Zeit gewonnen werden?

„Die Öffentlichkeit und die Praxen haben Anspruch darauf zu erfahren, warum hunderte von Millionen Euro verschwendet werden. Die Gelder fehlen dringend bei der Versorgung der Versicherten “, so Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI GENO Deutschland und MEDI Baden-Württemberg e.V..

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

„Diabetologische Leistungen sind im EBM nur unzureichend abgebildet“

Wachsende Patientenzahlen, steigende Anforderungen an die Therapie und fehlende Finanzierung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) stellen diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) bundesweit vor große Herausforderungen. Wer sich in Baden-Württemberg dem MEDI-Diabetologievertrag angeschlossen hat, ist deutlich besser dran. Der Diabetologe Dr. Richard Daikeler erläutert die Stärken des Vertrags – und erklärt, warum er den Protest der Kolleginnen und Kollegen bundesweit unterstützt.

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Mehr ambulante Angebote, weniger Fokus auf die Kliniken – wohin die Reise bei der Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin gehen soll, ist eigentlich klar. Doch der Weg dorthin gestaltet sich allzu oft holprig. Ein neues Konzept von Young MEDI unter der Federführung der Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum und des Orthopäden Dr. Ferdinand Gasser soll das ändern und die ambulante Weiterbildung attraktiver und zugänglicher gestalten.

Elektronische Patientenakte: MEDI fordert deutliche Verschiebung für sicheren Start –Scharfe Kritik an intransparenter Kommunikation des BMG

MEDI Baden-Württemberg e. V. fordert eine deutlich längere Testphase für die elektronische Patientenakte (ePA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, den Start der ePA realistisch und transparent anzupassen. Die Bedenken der Anbieter der Praxisverwaltungssysteme (PVS) müssten ernst genommen werden. Die aktuelle Kommunikation des BMG zur Zeitplanung sorge für Verwirrung bei der niedergelassenen Ärzteschaft.