Digitale Kardio-EFA®: „Eine supergute Sache“

21. Juni 2021

Silvia Wolf loggt sich auf dem MEDIVERBUND CAMPUS ein und schaut sich das Lernvideo „Interventionelle Koronartherapie, Teil 1“ an, während ihre Kinder schon fest schlafen. Die MFA steckt mitten in ihrer Weiterbildung zur Kardiologie-EFA®.

Für die 31-Jährige ist das sehr praktisch: „Ich spare bei jedem Seminar zwei Stunden Autofahrt und kann mir die Zeit flexibel einteilen“, berichtet die Medizinische Fachangestellte, die in einer kardiologischen Praxis in Schwäbisch Hall arbeitet. Durch die Coronapandemie wird die Fortbildung zum ersten Mal komplett digital durchgeführt. „Was eigentlich aus der Not entstanden ist, bringt für viele MFA große Vorteile. Sie sparen Zeit bei ihrer Anreise und können die Feierabende oder Wochenenden ganz flexibel zum Lernen nutzen. Das kommt vielen MFA mit Familie sehr entgegen“, erzählt Antaeus Pursanidis, Projektleiter beim Institut für fachübergreifende Fortbildung und Versorgungsforschung der MEDI Verbünde (IFFM). Er organisiert alle EFA®-Fortbildungen.

Zwei Ebenen
Die digitale Ausbildung findet auf zwei verschiedenen Ebenen statt: Zeitlich unabhängig können sich die Teilnehmerinnen auf der digitalen Bildungsplattform MEDIVERBUND CAMPUS Inhalte über professionelle Lernvideos eigenständig erarbeiten. Der größere Part, rund 65 Prozent der Ausbildung, findet live über das Programm Microsoft® Teams statt. An sieben Terminen werden die Inhalte mit den Referenten direkt erarbeitet – auch Gruppenarbeit in verschiedenen digitalen Räumen ist möglich.

Inhaltlich geht es um die Erweiterung und Vertiefung des Fachwissens wie beispielsweise die diagnostische Herzkatheteruntersuchung oder Defibrillator-Therapie. Diese Inhalte werden in der MFA-Ausbildung nicht vermittelt. Auch Kompetenzen in Kommunikation, Wahrnehmung und Gesprächsführung werden geschult.

„Ich hatte einen digitalen Didaktikvortrag bei einem Pädagogen. Er hat uns Tipps gegeben, wie wir am besten lernen können. Mit Hilfe eines Fragebogens haben wir ermittelt, welche Lerntypen wir sind. Das hat hervorragend geklappt. Er hat das Seminar ganz interaktiv gestaltet, sodass es zu einem intensiven Austausch kam“, berichtet Wolf.

Auch Bianca Heizmann ist bei der ersten digitalen Ausbildung zur Kardio-EFA® mit dabei. Die 38-jährige MFA arbeitet in einer kardiologischen Praxis in Bad Säckingen und möchte ihr Wissen vertiefen. „Ich möchte meinen Chef künftig noch mehr unterstützen und Patienten am Telefon aufklären und Ängste nehmen“, erzählt Heizmann.

Für sie ist die digitale Ausbildung „eine supergute Sache“. Ein paar Anregungen hat sie aber direkt parat: „Ich würde mir einen richtigen Stundenplan für die ganze digitale Ausbildung wünschen. Bisher erhalten wir die Infos zu den Referenten jeweils ein paar Tage vorher.“

MFA geben wichtigen Input
„Wir stehen mit den MFA im ständigen Austausch. Es ist ganz wichtig, dass die Teilnehmerinnen uns ihr Feedback geben, damit wir die Ausbildung weiter optimieren können. Für uns ist es ja auch die erste digitale EFA®-Fortbildung“, sagt Pursanidis.

Und was passiert nach Corona? „Wir werden die Weiterbildungen sicherlich in hybrider Form anbieten – ein fester Teil bleibt digital, aber es wird auch wieder Präsenzanteile geben“, so Pursanidis. Für Bianca Heizmann ist die digitale Version „weniger stressig“, wie sie sagt. Aus ihrer Sicht wäre es aber schön, wenn sich alle zumindest am Anfang oder am Ende der Ausbildung auch persönlich austauschen könnten.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

„Diabetologische Leistungen sind im EBM nur unzureichend abgebildet“

Wachsende Patientenzahlen, steigende Anforderungen an die Therapie und fehlende Finanzierung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) stellen diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) bundesweit vor große Herausforderungen. Wer sich in Baden-Württemberg dem MEDI-Diabetologievertrag angeschlossen hat, ist deutlich besser dran. Der Diabetologe Dr. Richard Daikeler erläutert die Stärken des Vertrags – und erklärt, warum er den Protest der Kolleginnen und Kollegen bundesweit unterstützt.

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Mehr ambulante Angebote, weniger Fokus auf die Kliniken – wohin die Reise bei der Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin gehen soll, ist eigentlich klar. Doch der Weg dorthin gestaltet sich allzu oft holprig. Ein neues Konzept von Young MEDI unter der Federführung der Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum und des Orthopäden Dr. Ferdinand Gasser soll das ändern und die ambulante Weiterbildung attraktiver und zugänglicher gestalten.

Elektronische Patientenakte: MEDI fordert deutliche Verschiebung für sicheren Start –Scharfe Kritik an intransparenter Kommunikation des BMG

MEDI Baden-Württemberg e. V. fordert eine deutlich längere Testphase für die elektronische Patientenakte (ePA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, den Start der ePA realistisch und transparent anzupassen. Die Bedenken der Anbieter der Praxisverwaltungssysteme (PVS) müssten ernst genommen werden. Die aktuelle Kommunikation des BMG zur Zeitplanung sorge für Verwirrung bei der niedergelassenen Ärzteschaft.