Impfen in der Praxis ohne Telefonterror

Viele Praxen sind aktuell nicht zu erreichen, weil ein Patient nach dem anderen nachfragt, ob, wann und womit er geimpft werden könnte. Dass es auch anders geht, zeigt diese Online-Plattform zur Terminvergabe für Impfungen. Ein MEDI-Angebot, das genau im richtigen Moment kommt!

Sven Gutekunst und sein Team haben die Plattform impfterminmanagement.de in kürzester Zeit auf die Beine gestellt, um den niedergelassenen Ärzten die Organisation rund um das Impfen möglichst leicht zu machen. „Das ist gelungen“, sagt MFA Tanja Sauter-Zwickert. Sie hatte die Internetseite vor ein paar Wochen entdeckt, als sie mit ihrem Chef Dr. Rainer Matysik über die Impforganisation in der Praxis gesprochen hatte.

Beide hatten vor allem Angst vor einem völlig überlasteten Telefon. „Ich bin dann auf die MEDI-Plattform gestoßen, die genau so aufgebaut ist, wie ich mir das vorgestellt hatte“, erinnert sie sich. Seitdem nutzt sie das Programm und steht wie eine Testanwenderin in engem Kontakt mit Gutekunst. „Es gefällt mir, dass ich ein paar Verbesserungen anstoßen konnte, die sehr schnell umgesetzt wurden“, erzählt sie, „die haben sich richtig über unser Feedback gefreut“.

Nach wie vor findet die MFA den bürokratischen Aufwand rund um das Impfen riesig. „Aber die Plattform erleichtert den Alltag wirklich sehr“, berichtet sie. Sie ist so überzeugt von dem Konzept, dass sie sogar schon zwei Kolleginnen vom Kauf überzeugt hat.

So funktioniert die Plattform
Die Praxis registriert sich und bekommt sofort Zugang zu einem eigenen Praxisbereich innerhalb der Plattform. Hier kann man die organisatorischen Eckdaten individuell festlegen, etwa die Zeitfenster für Termine und die Wortwahl bei der Patienteninformation.

Die Plattform erstellt automatisch eine praxisindividuelle Informationsseite für Patienten, die zum Beispiel so aussehen kann. Sie enthält Informationen über den Ablauf und ein Formular zur Registrierung. Registrierte Patienten können sich im nächsten Schritt zum Impfen anmelden. Damit jeder die Einladungsseite seines Arztes findet, wird den Praxen ein Link zur Verfügung gestellt, den man zum Beispiel als Button auf der Praxishomepage einbauen oder als QR-Code in eine Praxis-Info integrieren kann.

Impfterminerstellung

Mit Hilfe der Plattform kann sich jeder Patient in seiner teilnehmenden Praxis als Impfkandidat anmelden, unabhängig von Priorisierungen. Die Reaktionen der Anwender zeigen, dass dieser Vorgang tatsächlich unkompliziert ist. Per E-Mail bekommen sie automatisch übrigens auch Aufklärungsbögen zum Selbstausdrucken, was in der Praxis Zeit sparen sollte. Die Praxis sieht auf einen Blick, wer geimpft werden möchte und kann die Weichen für die Bestellung des Impfstoffs und die Terminvergabe stellen.

Patientenübersicht

Die Plattform ist seit Mitte März online, bisher haben sich über 150 Ärztinnen und Ärzte und fast 30.000 Patientinnen und Patienten angemeldet, es wurden fast 15.000 Termine gebucht. Die ersten sieben Tage werden alle Praxen kostenlos freigeschaltet. Danach ist die Anmeldung für MEDI-Mitglieder frei, Mitglieder befreundeter Verbände zahlen 50 Euro, alle anderen 250 Euro.

Ruth Auschra

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

„Ärztinnen und Ärzte wollen sich um Menschen kümmern, nicht um Bürokratie“

Seit nunmehr zwölf Jahren arbeitet Alexander Bieg für die MEDIVERBUND AG. Als Abteilungsleiter für Versorgungsstrukturen (MVZ) und Organisationsentwicklung liegt sein Fokus auf der Schaffung effizienter Strukturen und der Optimierung abteilungsübergreifender Prozesse. Seine Arbeit umfasst die Beratung, Gründung und den Betrieb von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ebenso wie die Einführung neuer Tools für möglichst reibungslose Abläufe.

Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.