Als Geschäftsführer der MEDI-MVZ möchte Wolfgang Fink Ärzten und MFA die Verwaltungsaufgaben leicht machen und gleichzeitig alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Dafür hat er gemeinsam mit der MEDI–IT-Abteilung einen richtig guten Plan ausgedacht und umgesetzt. Er heißt eCure plus.
MEDI: Herr Fink, was kann die neue Organisationsplattform?
Fink: Ziemlich viel. Erinnern Sie sich mal an das uralte Intranet, das man vielerorts noch kennt. Da konnte man sich austauschen, es wurden Dienstanweisungen verwaltet und so weiter. Unsere Plattform kann deutlich mehr, sie ist die zentrale Anlaufstelle für alle organisatorischen Abläufe in den MVZ. Da werden Protokolle abgelegt, die Arbeitszeit wird erfasst, es gibt eine Dienst- und Urlaubsplanung und natürlich das QM-System.
MEDI: Ist es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht sehr unpraktisch, wenn die Geschäftsführung die Urlaubsplanung entscheidet?
Fink: Missverständnis! Natürlich geht es nicht um die Entscheidung, sondern nur um die Organisation. Die Urlaubsplanung wird in den einzelnen MVZ entschieden und genehmigt. Als Geschäftsführung bieten wir nur die Plattform für die Organisation. Es gibt Rahmenbedingungen wie ein Berechtigungssystem, sodass zum Beispiel nur die leitende MFA für ihren Standort Urlaube genehmigen kann und so weiter. Technisch läuft alles auf der gesicherten MEDI-Umgebung.
MEDI: Wie läuft das praktisch?
Fink: Wenn eine MFA sich morgens in ihren Rechner einloggt, öffnet sich als erstes das Browserfenster für eCure plus. Da findet sie dann interne Nachrichten wie wichtige Hinweise zu Corona, Dienstanweisen oder Anfragen. Diese Plattform enthält auch das interne Chatsystem, die Urlaubsplanung mit Anträgen und einem aktuellen Urlaubsplan oder das QM-System.
MEDI: Ist das QM-System in allen MVZ identisch?
Fink: Ja und nein. Es ist überall gleich aufgebaut, aber es ist skalierbar. Eine Mitarbeiterin in Böblingen öffnet zum Beispiel denselben Notfallplan wie die Kollegin in Aalen, beide bekommen dann aber automatisch den jeweils richtigen Standort für ihren Notfallkoffer genannt. Das klingt vielleicht nach unnötiger Planung, aber erstens fordert der Gesetzgeber ein funktionierendes QM und zweitens haben wir inzwischen sieben MEDI-MVZ mit über 120 Angestellten. Da ist die Verwaltung mit Word-Dokumenten oder Ordnern im Schrank nicht mehr leistbar.
MEDI: Was ist Ihr Ziel bei dieser digitalen Organisation?
Fink: Unser Ziel ist es, führend zu sein, was die Organisation von Großpraxen und MVZ betrifft. Unsere Abläufe lassen sich mit einer gewissen Individualisierung an allen Standorten umsetzen. QM muss lebbar sein, dafür müssen wir endlich weg von Ordnern, die irgendwo verstauben, weil sie nicht benutzt werden. Wir müssen hin zu einer benutzerfreundlichen Plattform, die mit geringstmöglichem Aufwand alle notwendigen Informationen für die berechtigten Mitarbeiter jederzeit verfügbar macht. Ich muss mich darauf verlassen, dass die Abläufe in allen MVZ so laufen, wie es vereinbart ist. Sonst wäre mir als Geschäftsführer das Risiko zu hoch.
Ruth Auschra