MFA gesucht: So klappt es mit der Stellenanzeige

11. Januar 2021

Eine gute MFA zu finden wird für Praxen zunehmend schwerer. Jeranan Chaleamkai arbeitet als MFA und Praxismanagerin in einer orthopädischen Praxis. Nebenbei hat sie die Personalberatung Hitfol für Praxen gegründet. Sie hilft ihnen bei der Suche nach gutem Personal und weiß, was zu beachten ist.

MEDI: Welche Informationen gehören in ein Stellengesuch?

Chaleamkai: In einer kurzen Einleitung sollte stehen, um welche Fachrichtung es sich handelt und wie viele Ärzte und MFA in der Praxis arbeiten. Und was die Praxis ausmacht, warum man sich für diese Praxis entscheiden sollte. Außerdem muss klar sein, ob es sich um eine Teilzeit- oder Vollzeitstelle handelt, ob sie befristet oder unbefristet ist und welche Qualifikationen gefordert sind. Eine genaue Beschreibung der Aufgaben ist natürlich auch wichtig. Die Praxissoftware sollte auch erwähnt werden. Und ein Ansprechpartner mit Kontaktdaten muss angegeben werden.  

MEDI: Wie hebt man sich von anderen Stellenangeboten positiv ab?

Chaleamkai: Die Praxen sollten herausstellen, was sie als Arbeitgeber attraktiv macht: Gibt es Fortbildungen oder Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter? Ganz entscheidend ist für MFA auch das Gehalt. Ist die Vergütung tariflich oder übertariflich? Gibt es Bonuszahlungen, Weihnachtsgeld oder Beteiligungen an IGeL? Auch ein gutes Arbeitsklima in einem harmonischen Team und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt und MFA sind wichtige Punkte, die man herausstellen kann.

MEDI: Sollte die Anzeige grafisch gestaltet werden?

Chaleamkai: Das wirkt natürlich professioneller und fällt auf. Ein Bild vom Praxisteam oder auch das Logo der Praxis in der Anzeige kommen sehr gut an. Diese Anzeigen stechen optisch hervor. Es muss also nicht immer zwingend von einer Agentur gestaltet werden.

MEDI: Wie lang sollte der Text sein?

Chaleamkai: Wir empfehlen eine Textlänge von etwa einer DIN A5-Seite.

MEDI: Wer sollte den Text schreiben?

Chaleamkai: Wenn die Zeit es zulässt und die Erfahrungen vorhanden sind, kann man es selber machen. Dann wird es auch meistens persönlicher und individueller. Aber es gibt auch Praxen, die auf einen Dienstleister zurückgreifen.

MEDI: Spricht man die MFA in der Anzeige eher persönlich oder formal an?

Chaleamkai: Es muss zur Praxis passen. Wenn sich alle duzen, kann man diese Ansprache auch in der Anzeige einsetzen. Dann muss aber auch im Vorstellungsgespräch geduzt werden. Man muss vorher genau überlegen, was zur Praxis passt und authentisch ist.

MEDI: Was ist ein absolutes No-Go?

Chaleamkai: Alter und Geschlecht oder diskriminierende Texte sind tabu. In der Stellenanzeige müssen immer alle drei Geschlechter angegeben werden: weiblich, männlich und divers. Außerdem sollte man unbedingt auch die Männer als MFA im Blick haben. Sie sorgen für Ausgleich im Team und bringen frischen Wind rein.

MEDI: Wo spricht die Anzeige möglichst viele Interessenten an?

Chaleamkai: Unter anderem bei der zuständigen Ärztekammer, auf branchenspezifischen Jobportalen, in Printzeitungen oder auf Social Media. Man sollte dabei unbedingt auf das Budget achten.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

„Diabetologische Leistungen sind im EBM nur unzureichend abgebildet“

Wachsende Patientenzahlen, steigende Anforderungen an die Therapie und fehlende Finanzierung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) stellen diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) bundesweit vor große Herausforderungen. Wer sich in Baden-Württemberg dem MEDI-Diabetologievertrag angeschlossen hat, ist deutlich besser dran. Der Diabetologe Dr. Richard Daikeler erläutert die Stärken des Vertrags – und erklärt, warum er den Protest der Kolleginnen und Kollegen bundesweit unterstützt.

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Mehr ambulante Angebote, weniger Fokus auf die Kliniken – wohin die Reise bei der Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin gehen soll, ist eigentlich klar. Doch der Weg dorthin gestaltet sich allzu oft holprig. Ein neues Konzept von Young MEDI unter der Federführung der Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum und des Orthopäden Dr. Ferdinand Gasser soll das ändern und die ambulante Weiterbildung attraktiver und zugänglicher gestalten.

Elektronische Patientenakte: MEDI fordert deutliche Verschiebung für sicheren Start –Scharfe Kritik an intransparenter Kommunikation des BMG

MEDI Baden-Württemberg e. V. fordert eine deutlich längere Testphase für die elektronische Patientenakte (ePA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, den Start der ePA realistisch und transparent anzupassen. Die Bedenken der Anbieter der Praxisverwaltungssysteme (PVS) müssten ernst genommen werden. Die aktuelle Kommunikation des BMG zur Zeitplanung sorge für Verwirrung bei der niedergelassenen Ärzteschaft.