MFA gesucht: So klappt es mit der Stellenanzeige

Eine gute MFA zu finden wird für Praxen zunehmend schwerer. Jeranan Chaleamkai arbeitet als MFA und Praxismanagerin in einer orthopädischen Praxis. Nebenbei hat sie die Personalberatung Hitfol für Praxen gegründet. Sie hilft ihnen bei der Suche nach gutem Personal und weiß, was zu beachten ist.

MEDI: Welche Informationen gehören in ein Stellengesuch?

Chaleamkai: In einer kurzen Einleitung sollte stehen, um welche Fachrichtung es sich handelt und wie viele Ärzte und MFA in der Praxis arbeiten. Und was die Praxis ausmacht, warum man sich für diese Praxis entscheiden sollte. Außerdem muss klar sein, ob es sich um eine Teilzeit- oder Vollzeitstelle handelt, ob sie befristet oder unbefristet ist und welche Qualifikationen gefordert sind. Eine genaue Beschreibung der Aufgaben ist natürlich auch wichtig. Die Praxissoftware sollte auch erwähnt werden. Und ein Ansprechpartner mit Kontaktdaten muss angegeben werden.  

MEDI: Wie hebt man sich von anderen Stellenangeboten positiv ab?

Chaleamkai: Die Praxen sollten herausstellen, was sie als Arbeitgeber attraktiv macht: Gibt es Fortbildungen oder Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter? Ganz entscheidend ist für MFA auch das Gehalt. Ist die Vergütung tariflich oder übertariflich? Gibt es Bonuszahlungen, Weihnachtsgeld oder Beteiligungen an IGeL? Auch ein gutes Arbeitsklima in einem harmonischen Team und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt und MFA sind wichtige Punkte, die man herausstellen kann.

MEDI: Sollte die Anzeige grafisch gestaltet werden?

Chaleamkai: Das wirkt natürlich professioneller und fällt auf. Ein Bild vom Praxisteam oder auch das Logo der Praxis in der Anzeige kommen sehr gut an. Diese Anzeigen stechen optisch hervor. Es muss also nicht immer zwingend von einer Agentur gestaltet werden.

MEDI: Wie lang sollte der Text sein?

Chaleamkai: Wir empfehlen eine Textlänge von etwa einer DIN A5-Seite.

MEDI: Wer sollte den Text schreiben?

Chaleamkai: Wenn die Zeit es zulässt und die Erfahrungen vorhanden sind, kann man es selber machen. Dann wird es auch meistens persönlicher und individueller. Aber es gibt auch Praxen, die auf einen Dienstleister zurückgreifen.

MEDI: Spricht man die MFA in der Anzeige eher persönlich oder formal an?

Chaleamkai: Es muss zur Praxis passen. Wenn sich alle duzen, kann man diese Ansprache auch in der Anzeige einsetzen. Dann muss aber auch im Vorstellungsgespräch geduzt werden. Man muss vorher genau überlegen, was zur Praxis passt und authentisch ist.

MEDI: Was ist ein absolutes No-Go?

Chaleamkai: Alter und Geschlecht oder diskriminierende Texte sind tabu. In der Stellenanzeige müssen immer alle drei Geschlechter angegeben werden: weiblich, männlich und divers. Außerdem sollte man unbedingt auch die Männer als MFA im Blick haben. Sie sorgen für Ausgleich im Team und bringen frischen Wind rein.

MEDI: Wo spricht die Anzeige möglichst viele Interessenten an?

Chaleamkai: Unter anderem bei der zuständigen Ärztekammer, auf branchenspezifischen Jobportalen, in Printzeitungen oder auf Social Media. Man sollte dabei unbedingt auf das Budget achten.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.