Baumgärtner: Schutzmaßnahmen und ärztlich indizierte Tests können zweite Coronawelle verhindern

17. September 2020

Der Vorstand von MEDI GENO Deutschland warnt die Bevölkerung und Teile der Ärzteschaft davor, die Corona-Schutzmaßnahmen zu verharmlosen und bevorstehende steigende Infektionszahlen auf die leichte Schulter zu nehmen. „Die Maßnahmen in Deutschland waren und sind richtig“, betont Vorstandschef Dr. Werner Baumgärtner. „Eine zweite Welle kann nur verhindert werden, wenn alle gemeinsam die notwendigen Maßnahmen durchhalten und flexibel auf regionale Entwicklungen reagieren.“

Dass Deutschland im internationalen Vergleich so gut dasteht, habe zwei Gründe: Das gegliederte Gesundheitssystem aus Hausärzten, Fachärzten und Krankenhäusern und die AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen), an die sich der Großteil der Menschen in Deutschland hält. „Nun gilt es, eine zweite Welle, wie sie in einigen Staaten bereits begonnen hat, zu verhindern“, warnt Baumgärtner und ergänzt: „In der ambulanten medizinischen Versorgung tragen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit ihren Praxisteams ganz entscheidend dazu bei.“

Um Infektionen ihres Personals und der Patientinnen und Patienten zu verhindern, mussten die meisten Praxen ihre Arbeitsabläufe grundlegend ändern. „Essenziell dabei sind Schutzmaßnahmen und ärztlich indizierte Tests. Je mehr wir unter ärztlicher Anleitung testen, umso weniger gefährden symptomfreie Infizierte ihr privates und berufliches Umfeld“, so der MEDI GENO-Vorsitzende. Von der Politik wünscht er sich eine unmissverständlichere und einheitlichere Kommunikation.

„Das verunsichert die Menschen“
Der MEDI GENO-Vorstand beobachtet jedoch auch innerhalb der Ärzteschaft häufiger missverständliche oder abwiegelnde Botschaften in Bezug auf die Corona-Schutzmaßnahmen. „Das macht uns große Sorgen, weil das viele Menschen verunsichert und Verschwörungstheoretiker bestärkt“, erklärt Baumgärtner. „Wir haben es mit einer neuen Erkrankung zu tun, zu der es fast jede Woche neue wissenschaftliche Ergebnisse gibt, die sich teilweise widersprechen“, erinnert er. „Die politisch Verantwortlichen haben aus unserer Sicht richtig gehandelt. Corona ist keine Influenza, sondern eine Erkrankung, gegen die es weder eine Impfung noch eine wirksame Therapie gibt.“ Deswegen appelliert der MEDI GENO-Vorstand, auch im Namen all derjenigen, die im ärztlichen Umfeld arbeiten, sich verantwortungsvoll zu verhalten und die Corona-Schutzmaßnahmen konsequent einzuhalten.

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

„Diabetologische Leistungen sind im EBM nur unzureichend abgebildet“

Wachsende Patientenzahlen, steigende Anforderungen an die Therapie und fehlende Finanzierung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) stellen diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) bundesweit vor große Herausforderungen. Wer sich in Baden-Württemberg dem MEDI-Diabetologievertrag angeschlossen hat, ist deutlich besser dran. Der Diabetologe Dr. Richard Daikeler erläutert die Stärken des Vertrags – und erklärt, warum er den Protest der Kolleginnen und Kollegen bundesweit unterstützt.

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Neues Konzept zur ambulanten Weiterbildung: „Das ist eine Investition in die Zukunft“

Mehr ambulante Angebote, weniger Fokus auf die Kliniken – wohin die Reise bei der Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin gehen soll, ist eigentlich klar. Doch der Weg dorthin gestaltet sich allzu oft holprig. Ein neues Konzept von Young MEDI unter der Federführung der Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum und des Orthopäden Dr. Ferdinand Gasser soll das ändern und die ambulante Weiterbildung attraktiver und zugänglicher gestalten.

Elektronische Patientenakte: MEDI fordert deutliche Verschiebung für sicheren Start –Scharfe Kritik an intransparenter Kommunikation des BMG

MEDI Baden-Württemberg e. V. fordert eine deutlich längere Testphase für die elektronische Patientenakte (ePA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, den Start der ePA realistisch und transparent anzupassen. Die Bedenken der Anbieter der Praxisverwaltungssysteme (PVS) müssten ernst genommen werden. Die aktuelle Kommunikation des BMG zur Zeitplanung sorge für Verwirrung bei der niedergelassenen Ärzteschaft.