„Wir möchten eine digitale Plattform für Ärzte und MFA“

Zu Beginn der Coronapandemie sahen sich viele Praxen gezwungen, ihre Abläufe umzustrukturieren. Das Institut für fachübergreifende Fortbildung und Versorgungsforschung der MEDI Verbünde (IFFM) hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus der Krise zu lernen. Dr. Norbert Smetak ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg, sondern auch Chef des MEDI-Instituts IFFM.

MEDI: Herr Dr. Smetak, wie sind Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen dabei vorgegangen?

Smetak: Uns war klar, dass wir so schnell wie möglich mit der Umsetzung konkreter digitaler Maßnahmen reagieren mussten. Deswegen hat unser IFFM, unter Federführung des Geschäftsführers Moritz Schuster, zu Beginn der Pandemie mit der Digitalisierung unserer EFA-Schulungen angefangen. In einem weiteren Schritt hat der IFFM-Vorstand unsere Managementgesellschaft, die MEDIVERBUND AG, damit beauftragt, eine komplette digitale Plattform für MEDI-Praxen einzurichten. Zuletzt wurde im Fachgruppenbeirat von MEDI mit Unterstützung des IFFM und des Chefs unserer Vertragsabteilung Wolfgang Fechter ein Konzept für die Einführung von Video- und Telefonsprechstunden entwickelt, das Einzug in unsere Selektivverträge finden soll.

MEDI: Aus wie vielen Kollegen besteht der Fachgruppenbeirat?

Smetak: Dort sind alle größeren ärztlichen Fachgruppen, einschließlich der Psychotherapie, vertreten. Das Gremium des IFFM-Vorstands besteht aus acht Ärzten, darunter fünf Hausärzte.

MEDI: Welche Maßnahmen sind nun am wichtigsten und warum?

Smetak: Eine dauerhafte und über die Coronakrise hinausgehende Fortsetzung von Videosprechstunden und Telefonkontakten. Das ist aus unserer Sicht unbedingt notwendig, damit wir auch künftig die Möglichkeit haben, in Kontakt zu unseren Patientinnen und Patienten zu stehen. Solche digitalen Möglichkeiten sind nicht nur wegen Corona oder anderer drohender Epidemien wichtig, sondern auch in Zeiten des Ärztemangels sehr hilfreich. Und vergessen Sie nicht, dass unsere Bevölkerung immer älter wird und wir immer mehr multimorbide Patientinnen und Patienten bekommen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Wir möchten unseren Mitgliederpraxen eine eigene digitale Plattform anbieten, auf der Mediziner und MFA auch Fortbildung finden.

MEDI: Welche Lehren haben Sie persönlich aus der Coronakrise gezogen?

Smetak: Auf der einen Seite Abstand halten und Maske tragen, einfach auch, um Patientinnen und Patienten nicht zu gefährden. Und dann natürlich den Ausbau digitaler Möglichkeiten für den Arzt-Patienten-Kontakt und für die ärztlichen und nichtärztlichen Fortbildungen.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.