TI-Streit: Allianz Deutscher Ärzteverbände fordert praktikable Vorschläge

Im aktuell schwelenden Streit um die Telematikinfrastruktur (TI) hat sich Allianz Deutscher Ärzteverbände, zu der auch MEDI GENO Deutschland gehört, in einer Resolution wie folgt zu Wort gemeldet:

Die Allianz Deutscher Ärzteverbände unterstützt ausdrücklich alle Bemühungen, durch eine Digitalisierung die Versorgung der Patienten zu verbessern und unser Gesundheitswesen effizienter zu gestalten. Die damit verbundenen Vorteile müssen aber sowohl bei den betroffenen Vertragsärztinnen und -ärzten, vor allem auch bei den Patientinnen und Patienten ankommen.

Die Bemühungen, die Digitalisierung umzusetzen, leiden aber zurzeit unter vielen fehlerhaften technischen und ordnungspolitischen Vorgaben, sodass der gut gemeinte Ansatz droht, zu einer Zumutung für Ärzte und Patienten zu werden, die die Gesundheitsversorgung nicht verbessert, sondern im wesentlichen Ansatz sogar verschlechtern wird. 

Der Ärger beginnt bei den technisch überholten TI-Konnektoren und endet beim KIM-Update, das so sensible Aufgaben wie die elektronische Verarbeitung vom Arztbrief, der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und dem Rezept betrifft. Finanziert wird das Ganze überwiegend durch die Praxen selbst, die diese Kosten nicht weitergeben können. Zuletzt hat man Umsetzungsfristen gesetzt, die in der Praxis kaum realisierbar sind und bedroht die Vertragsärzte mit Zulassungsentzug, wenn sie diese nicht einhalten können.

Die Allianz Deutscher Ärzteverbände fordert deshalb den Gesetzgeber und die Körperschaften auf, die seitherigen Vorgaben zu überarbeiten und endlich praktikable Vorschläge zur Umsetzung einer effektiven Digitalisierung zu unterbreiten. Die Androhung von Ersatzvornahmen durch das BMG hält die Allianz Deutscher Ärzteverbände für kontraproduktiv.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.