Extravergütungen für Privatpatienten gelten rückwirkend

18. Mai 2020

Bundesärztekammer (BÄK) und der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben sich auf die Besonderheiten der Abrechnung in der Coronakrise geeinigt. Rückwirkend ab dem 5. Mai können Ärztinnen und Ärzte die Extravergütungen abrechnen.

Dazu zählen:

  • Hygienezuschlag
    Dieser kann in Höhe von 14,75 Euro bei einem persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt nach GOÄ-Nummer 245 (eigentlich Quengelverband), analog zum 2,3-fachen Satz berechnet werden. Das gilt zunächst bis zum 31. Juli 2020. Über eine Verlängerung der Befristung werden die Beteiligten auf Grundlage der Entwicklung der aktuellen Pandemie beraten.
  • Psychotherapeutische Versorgung
    Eingangsdiagnostik, Indikationsstellung und Aufklärung in der Psychotherapie können auch ohne persönlichen Patientenkontakt berechnet werden, beispielsweise bei einer Videosprechstunde. Das gilt zunächst befristet bis 30. Juni 2020.
  • Längere telefonische Beratung
    Ärztinnen und Ärzte können die Nr. 3 GOÄ je Sitzung und je vollendete 10 Minuten bis zu viermal bis zum 2,3-fachen Satz berechnen, sofern die Patientenversorgung nicht anders gewährleistet werden kann, also auch nicht über die Videosprechstunde. Pro Monat können höchstens vier telefonische Beratungen angerechnet werden. Die BÄK betont, dass diese Regelung, entgegen der Regelung im GKV-Bereich, unabhängig von der Fachgruppenzugehörigkeit gilt. „Ich betone dies ausdrücklich, da beispielsweise Fachgruppen aus dem Bereich der psychiatrischen Versorgung eine telefonische Erbringung zum Beispiel der Nr. 801 GOÄ gefordert haben“, erklärt BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in einem Schreiben an die Ärzteschaft. „Die zeitlich befristete Möglichkeit der mehrfachen Berechnung der Nr. 3 GOÄ für pandemiebedingte längere telefonische Beratungen berücksichtigt dagegen alle Fachgruppen.“

Alle weiteren Details finden Praxen hier auf der Webseite der BÄK.

Bitte beachten: Das Wissen über das neue Coronavirus wächst, der Wissensstand verändert sich manchmal sehr schnell. Informationen haben also in Zeiten von Corona eine kurze Halbwertszeit. Wir bemühen uns, jede praktikable Idee bis ins letzte Detail auch daraufhin zu prüfen, ob sie juristisch tragfähig ist. Unterstützen Sie uns mit Ihren Hinweisen und Tipps – danke!

 

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.