„Wir können noch weitere Schutzmasken beschaffen“

Lars Hörnig ist Vertriebsleiter bei der MEDIVERBUND AG und aktuell mit seinem Team rund um die Uhr im Einsatz, um MEDI-Praxen mit Schutzmasken zu versorgen. Was bei der Beschaffung der Masken alles zu beachten ist, erzählt er im Gespräch.

MEDI: Sie haben es geschafft, tausende von Schutzmasken für MEDI-Praxisteams zu beschaffen. Wie haben Sie einen geeigneten Anbieter gefunden?

Hörnig: Ich habe mich in meinem Netzwerk umgehört und überall angefragt. Wir haben Glück gehabt und konnten zwei zuverlässige und erfahrene Anbieter finden, die uns zeitnah zertifizierte Masken liefern konnten.

MEDI: Es tummeln sie viele unseriöse Anbieter auf dem Markt. Was muss man beachten? Wo ist Vorsicht geboten?

Hörnig: Man sollte unbedingt prüfen, wie lange die Firmen schon auf dem Markt sind, welche Gesellschaftsform und Referenzen sie in dem Segment haben. Haben sie die nötigen Zertifikate und entsprechen sie der geforderten Norm? Auch auf die Liefer- und Zahlungsbedingungen sollte genau geschaut werden.

Wir bekommen täglich unzählige Angebote von unseriösen Anbietern, die Glücksritter spielen wollen und auf den großen Zug mit aufspringen. Das sind Leute, die Masken mit weiterverkaufen und weiterempfehlen – also 15 bis 20 Anbieter in einer Kette, die alle mitverdienen möchten.

MEDI: Welche Preisspannen haben Sie erlebt?

Hörnig: Von 1,50 bis 15 Euro pro Stück ist alles dabei ­– je nach Qualität.

MEDI: Wie sehen die Liefertermine und -bedingungen aus?

Hörnig: Die meisten Anbieter können erst in einigen Woche liefern, aber wir brauchen die Masken ja sofort, damit die Praxen weiterarbeiten können.Viele Lieferanten fordern den gesamten Betrag in Vorkasse, sonst liefern sie nicht. Sie wirtschaften einfach mit dem Geld.

Der chinesische Zoll prüft die Ware sehr sorgfältig auf Qualität. In Deutschland wird dann weitere drei Tage geprüft. Es wird darauf geachtet, dass es Originalware ist und keine Plagiate sind. Das macht die Lieferkette sehr langwierig.

MEDI: Wie viele Masken hat MEDI schon an seine Mitglieder verteilt?

Hörnig: Inzwischen schon über 400.000 und die Nachfrage nimmt nicht ab. Alle kommen auf uns zu – von der Zahnarztpraxis bis zu Privatpersonen. Die Masken sind aber zuerst für unsere Mitglieder vorgesehen.

MEDI: Kann MEDI seine Mitglieder weiterhin mit Schutzmasken versorgen? Wann ist das Kontingent aufgebraucht?

Hörnig: Wir möchten weiterhin die Lieferketten sicherstellen. Deshalb ist es für uns wichtig, dass die Masken bei uns per Vorkasse gekauft werden. Somit können wir gewährleisten, weitere Produkte in großen Mengen einzukaufen. Aktuell können wir immer noch Masken beschaffen. Wir haben ein großes Interesse daran, weiterhin unseren Beitrag zu leisten, damit die Praxen nicht schließen müssen.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.