Menschen müssen bei Kontakten Schutzmasken und Handschuhe tragen und Abstand halten

18. März 2020

Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, kritisiert die unzureichenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland: „Bund und Länder verweigern Arztpraxen die notwendige Schutzkleidung und setzen ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Krise nicht konsequent genug um.“

Den Praxen fehlen nach wie vor Schutzmasken, -brillen und Schutzkleidung. „Wir haben bereits vor zwei Wochen öffentlich darauf hingewiesen, aber nichts hat sich getan – das ist ein Skandal! Jeder, der eine Praxis betritt, muss eine Maske tragen, damit er andere nicht ansteckt“, sagt Baumgärtner, der auch Hausarzt in Stuttgart ist. Die Zahl der symptomfreien Infizierten steigt. Seine eigenen Vorräte reichen noch bis nächste Woche, „dann müssen wir vermutlich schließen, weil die Infektionsgefahr zu groß ist. Wenn aber immer mehr Praxen wegen fehlender Schutzkleidung ihre Versorgung einstellen müssten, würden die Krankenhäuser überlaufen.“

Seinen Kolleginnen und Kollegen rät er dringend dazu, ihre Praxisorganisation umzustellen und Telefon- und Videosprechstunden anzubieten. Die Praxis betreten darf nur, wer eine Maske trägt. Wird in der Praxis ein Patient positiv getestet, wird diese, nach heutigem Stand, vom Gesundheitsamt geschlossen. Darüber hinaus müsse die Zusammenarbeit mit den Apotheken wegen der Rezeptausgabe geregelt werden, Menschen in Quarantäne oder mit leichten Symptomen zu Hause müssen auch dort beliefert werden.

Da die Infektionsrate enorm gestiegen ist, reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Alle Menschen in Deutschland, die sich in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr wie Geschäften, Apotheken, Tankstellen oder Büros aufhalten, sollen konsequent Abstände halten und Schutzmasken und Einmalhandschuhe tragen. „Jeder müsste Schutzmasken und Einmalhandschuhe kaufen können, wenn sie nicht von staatlichen Stellen ausgegeben werden“, fordert Baumgärtner.

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO fordert Selektivverträge als bundesweite Blaupause und begrüßt Vorschläge von NRW-Gesundheitsminister Laumann

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. begrüßt die gesundheitspolitischen Vorschläge, die der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am vergangenen Samstag beim Neujahrsempfang der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe in Dortmund skizziert hat. Für Laumanns Ideen zur Patientensteuerung verweist der Ärzteverband auf die erfolgreichen Selektivverträge, die MEDI mit entwickelt hat und die laut Verband zu einer erheblich verbesserten Steuerung der Patientenströme beitragen.

MEDI-Kooperation: Berufsbegleitendes Studium bietet MFA neue Perspektiven

Ab März 2025 bietet die SRH Fernhochschule einen neuen berufsbegleitenden Studiengang für medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte (MFA/ZFA) an. Nach drei Semestern können sie den Bachelor of Science „Praxis- und Versorgungsmanagement“ erwerben. Einer der Kooperationspartner ist der MEDI-Verbund. Philipp Reutter vom MEDI-eigenen Fortbildungsinstitut IFFM sieht den Studiengang als bedeutenden Schritt in Richtung Akademisierung medizinischer Fachberufe, der MFA neue Perspektiven für Karrieren in der Gesundheitsversorgung eröffnet.

„Diabetologische Leistungen sind im EBM nur unzureichend abgebildet“

Wachsende Patientenzahlen, steigende Anforderungen an die Therapie und fehlende Finanzierung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) stellen diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) bundesweit vor große Herausforderungen. Wer sich in Baden-Württemberg dem MEDI-Diabetologievertrag angeschlossen hat, ist deutlich besser dran. Der Diabetologe Dr. Richard Daikeler erläutert die Stärken des Vertrags – und erklärt, warum er den Protest der Kolleginnen und Kollegen bundesweit unterstützt.