Menschen müssen bei Kontakten Schutzmasken und Handschuhe tragen und Abstand halten

Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, kritisiert die unzureichenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland: „Bund und Länder verweigern Arztpraxen die notwendige Schutzkleidung und setzen ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Krise nicht konsequent genug um.“

Den Praxen fehlen nach wie vor Schutzmasken, -brillen und Schutzkleidung. „Wir haben bereits vor zwei Wochen öffentlich darauf hingewiesen, aber nichts hat sich getan – das ist ein Skandal! Jeder, der eine Praxis betritt, muss eine Maske tragen, damit er andere nicht ansteckt“, sagt Baumgärtner, der auch Hausarzt in Stuttgart ist. Die Zahl der symptomfreien Infizierten steigt. Seine eigenen Vorräte reichen noch bis nächste Woche, „dann müssen wir vermutlich schließen, weil die Infektionsgefahr zu groß ist. Wenn aber immer mehr Praxen wegen fehlender Schutzkleidung ihre Versorgung einstellen müssten, würden die Krankenhäuser überlaufen.“

Seinen Kolleginnen und Kollegen rät er dringend dazu, ihre Praxisorganisation umzustellen und Telefon- und Videosprechstunden anzubieten. Die Praxis betreten darf nur, wer eine Maske trägt. Wird in der Praxis ein Patient positiv getestet, wird diese, nach heutigem Stand, vom Gesundheitsamt geschlossen. Darüber hinaus müsse die Zusammenarbeit mit den Apotheken wegen der Rezeptausgabe geregelt werden, Menschen in Quarantäne oder mit leichten Symptomen zu Hause müssen auch dort beliefert werden.

Da die Infektionsrate enorm gestiegen ist, reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Alle Menschen in Deutschland, die sich in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr wie Geschäften, Apotheken, Tankstellen oder Büros aufhalten, sollen konsequent Abstände halten und Schutzmasken und Einmalhandschuhe tragen. „Jeder müsste Schutzmasken und Einmalhandschuhe kaufen können, wenn sie nicht von staatlichen Stellen ausgegeben werden“, fordert Baumgärtner.

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Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.