Vor drei Jahren gründete der MEDI-Arzt Dr. Michael Schmid das Medizinische MVZ Donnersberg im Kreisstädtchen Kirchheimbolanden. Inzwischen gibt es vier Standorte.
Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Handchirurgie, Proktologie und Orthopädie – die Leistungsspanne des MVZ ist beachtlich. „Wir sind aber keine Institution des Krankenhauses, sondern eine eigenständige GmbH“, betont Schmid, der auch Chefarzt der Chirurgie am Westpfalz-Klinikum ist. Und das soll auch so bleiben.
Nicht der Shareholder Value, also das Wohl irgendwelcher Aktionäre, soll die Arbeit des MVZ lenken. Vielmehr soll die ambulante chirurgische, orthopädische und proktologische Versorgung der Patienten im Mittelpunkt stehen. Schmid freut sich deshalb sehr, dass am 1. Juli Dr. Oliver Dörr als zweiter Gesellschafter im MVZ angefangen hat. Noch in diesem Jahr ist die Aufnahme von drei weiteren Gesellschaftern geplant. Noch wirft das MVZ keinen großen Gewinn ab. Das Ganze sei als eine langfristige Investition geplant, so Schmid.
Gute Bezahlung
Die Suche nach weiteren Mitarbeitern stellt derzeit eine der großen Herausforderungen dar. Wie im hausärztlichen Bereich gibt es auch bei den Fachärzten einen Nachwuchsmangel. Interessierte Mediziner könnten gern „ins MVZ reinschnuppern und sich später überlegen, ob sie einsteigen wollen“, erklärt der MEDI-Arzt. Das MVZ ist zudem ein attraktiver Arbeitgeber: „Wir zahlen ein Gehalt, das dem eines Oberarztes im Krankenhaus entspricht.“
Kooperationsgedanke steht im Zentrum
Zentraler Baustein des Konzepts ist, ganz nach der Philosophie von MEDI, die enge Vernetzung mit allen Behandlern in der Region. So können etwa Patienten mit einem Arbeitsunfall in den auf Unfallchirurgie spezialisierten Niederlassungen in Rockenhausen und Alzey behandelt werden. Beide Standorte verfügen über ambulante Operationsräume.
In Kirchheimbolanden nutzen die MVZ-Ärzte dagegen die ambulanten OP-Säle des Westpfalz-Klinikums. Wird eine stationäre Behandlung oder Operation im Krankenhaus nötig, kann das MVZ diese schnell organisieren. Wie zentral der Kooperationsgedanke von MEDI die Arbeit prägt, zeigt sich darin, dass nicht nur einzelne Ärzte, sondern das komplette MVZ Mitglied bei MEDI Südwest ist. Nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Westpfalz-Klinikum, dem MVZ und den niedergelassenen Ärzten sei eine gute Versorgung der Patienten möglich, so Schmid. Dabei könnten Patienten auch an den verschiedenen Standorten des MVZ behandelt werden, da die Dokumentation überall verfügbar sei.
Erfolgsmodell
Auch der Vorsitzende von MEDI Südwest, Dr. Ralf Schneider, sieht das MVZ Donnersberg als Erfolgsmodell. Durch die dezentrale Organisation mit den Betriebsstätten in Alzey, Kirchheimbolanden und Rockenhausen sei „immer ein ambulanter Partner für chirurgische, proktologische und orthopädische Krankheitsbilder vorhanden. Insbesondere die schnelle Erreichbarkeit bei schwierigen Fällen ist ein großer Pluspunkt“, schildert Schneider die Vorteile.
Die Zusammenarbeit mit den Niedergelassenen soll künftig intensiviert werden. Beispielsweise soll es gemeinsame Fortbildungen für MFAs aus dem MVZ und anderen Praxen geben. MVZ-Gründer Schmid zieht nach drei Jahren eine positive Bilanz – und würde fast alles wieder so machen. „Das Ganze begeistert mich sehr und ich kann mir keine bessere medizinische Versorgung vorstellen“, sagt er.
Martin Heuser
Zum MVZ Donnersberg gehören vier Standorte:
- Kirchheimbolanden I: Schwerpunkte Chirurgie, Viszeralchirurgie und Proktologie
- Kirchheimbolanden II: Schwerpunkt Orthopädie
- Rockenhausen: Schwerpunkte Chirurgie/Unfallchirurgie und Orthopädie
- Alzey: Schwerpunkte Orthopädie, Chirurgie/Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie und Proktologie
Aktuell arbeiten im MVZ 10 angestellte Fachärzte (7,25 Arztsitze) und fast 40 MFAs.
Auf dem Foto: 2016 wurden die Standorte Kirchheimbolanden und Rockenhausen zum MVZ Donnersberg zusammengeschlossen. Gründer Michael Schmid (links) ist heute noch froh darüber.