Hinschmeißen statt hinnehmen: MEDI-Arzt gibt Kassenzulassung zurück

Der Kinderarzt Dr. Volker Bothe aus Schwetzingen fühlt sich vom Gesundheitssystem drangsaliert und gibt seinen Kassensitz auf. In diesem Jahr haben sich die Gründe dafür gehäuft.

Den TI-Konnektor hat er verweigert. Dafür nimmt Bothe Honorarkürzungen in Kauf. Der Zwang zu offenen Sprechstunden und die verpflichtende Teilnahme am Terminservicestellensystem beeinträchtigen den bislang reibungslosen Ablauf seiner Kinderarztpraxis. Regressforderungen haben in der Vergangenheit seine unternehmerische Sicherheit bedroht. Vor vier Wochen hat der MEDI-Arzt, der auch an der hausarztzentrierten Versorgung teilgenommen hat, tabula rasa gemacht und seine Kassenzulassung zurückgegeben.

Die Gründe für seine Entscheidung hat Bothe auf der Praxiswebsite veröffentlicht. Die Eltern seiner kleinen Patienten haben Verständnis. Dennoch bedauern sie es, einen so guten Kinderarzt verloren zu haben. Eine Mutter hat ihrem Ärger in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Spahn Luft gemacht. Er wurde im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. Viele Ärzte haben Bothe daraufhin kontaktiert. Seine Entscheidung können sie nachvollziehen. Einer sagt: „Unter Spahn sind die Bedingungen für uns niedergelassene Ärzte unerträglich geworden.“ Auch er hat Konsequenzen gezogen und seine Kassenzulassung zurückgegeben.

In unserem Video-Interview erläutert Dr. Volker Bothe seine Gründe für die Rückgabe der Kassenzulassung.

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Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.