Smetak: Facharztverträge bewirken Entbudgetierung und Patientensteuerung

Neben dem MEDI Verbund macht sich auch der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) für Facharztverträge nach § 73c bzw. §140a SGB V stark: Dr. Norbert Smetak, BNK-Chef und stellvertretender Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg, erklärt in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass diese Verträge die Patientenversorgung verbessern und ohne Budgets auskommen.

„Nur durch eine völlige Entbudgetierung und eine sinnvolle Patientensteuerung können wir eine Verbesserung der Versorgung erreichen“, schreibt Smetak. „Wir haben die Versorgungsverträge in Baden-Württemberg, kardiologische Versorgungsverträge, zum Beispiel mit der Barmer, die das beweisen“, betont er und appelliert an den Minister, bei der Patientensteuerung einzugreifen: „Primärarztmodelle, Wahltarife oder Gebühren beim Facharzt sind ja nicht umsonst sinnvolle Vorschläge des Sachverständigengutachtens.“

Genau wie MEDI sieht auch der BNK das TSVG „mit Sorge“. „Damit wird elementar und völlig unnötig in den Organisationsablauf der Praxen eingegriffen“, kritisiert Smetak. Er weist darauf hin, dass er schon in der Stellungnahme zum Referentenentwurf darauf hingewiesen hat, dass die Forderung nach einer Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit die Nichtbeachtung der wahren Verhältnisse ausdrückt und seine Kolleginnen und Kollegen das als Missachtung ihrer täglich erbrachten Leistungen empfinden.

Smetak fordert Spahn in seinem Brief auf, „von sinnlosen populistischen Vorschlägen“ wegzukommen und stattdessen eine bessere Versorgung und damit eine größere Patienten- und Arztzufriedenheit anzustreben. „Meine Kolleginnen und Kollegen sind nicht gewillt, sich immer mehr gängeln zu lassen“, mahnt der Kardiologe.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.