Den Ernstfall trainieren

Was man täglich tut, muss man nicht trainieren. Da Notfälle in der Praxis selten sind, ist Üben für den Ernstfall angesagt. Ein neues MEDI-Seminar bereitet an zehn Stationen auf typische Notsituationen in der Praxis vor – und damit sind nicht nur medizinische Notfälle gemeint!

Im Seminar geht es nicht um trockene Wissensvermittlung, sondern um Lernen und Üben in Kleingruppen. Das neuartige Konzept mit zehn Notfallstationen hat Angelika Bölhoff, Projektleiterin medizinische Fortbildungen und Kooperation bei der MEDIVERBUND AG, gemeinsam mit Hans Adam Wellenreuther von RESCUEWELL entwickelt. Mit dem Ludwigsburger Hotel Monrepos wurde ein Tagungsort mit bekannt guter Atmosphäre ausgewählt – auch wichtig für den Seminarerfolg.

Morgens hilft ein einleitender Theorieblock dabei, die notfallmedizinischen Kenntnisse auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Schwerpunkt des Seminartags liegt jedoch auf dem anschließenden praxisorientierten Training. Dazu werden die Teilnehmer in Kleingruppen aufgeteilt, die gemeinsam mit kompetenten Trainern unterschiedliche Aspekte von medizinischen und anderen Notfallsituationen durchspielen. An zehn Stationen geht es um praktische Übungen zu Situationen, die in einer Praxis typischerweise vorkommen können:

Station 1 | Auffinden einer bewusstlosen Person
Station 2 | Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung
Station 3 | Airway-Management
Station 4 | Defibrillation
Station 5 | Megacode-Training
Station 6 | Notfall bei Kindern
Station 7 | Und danach? Psychosoziale Nachsorge
Station 8 | Auffinden einer verunfallten Person (ABCDE-Schema)
Station 9 | Wenn es in der Praxis brennt – Brandschutz
Station 10 | Wenn ein Patient aggressiv wird – Deeskalation

Ein Seminar für das gesamte Team
Das Tagesseminar richtet sich sowohl an Ärzte als auch medizinisches Fachpersonal der Praxen. Wellenreuther findet es ideal, wenn alle MFAs einer Praxis gemeinsam mit den Ärzten trainieren, was im Notfall zu tun ist. „Wenn nur eine Mitarbeiterin aus dem Team den Umgang mit Notfallsituationen geübt hat, wird sie vielleicht gerade an diesem einen Tag Urlaub haben“, ergänzt er und erinnert daran, dass in kleineren Praxen nicht selten eine Mitarbeiterin allein anwesend ist. „Sie muss im Notfall entscheiden, was zu tun ist“, warnt der erfahrene Rettungsassistent, „das ist viel Verantwortung.“

Das medizinische Fachpersonal sollte die Grundlagen der Notfallversorgung beherrschen. Dazu gehört die Durchführung eines Basischecks, um die Dringlichkeit der Situation einschätzen zu können. „Auch Ärzte sollten regelmäßig alle paar Jahre den Notfall trainieren“, fordert Wellenreuther. In Ausnahmesituationen kommt es nicht nur darauf an, das passende medizinische Fachwissen im Hinterkopf zu haben, auch die Organisation muss reibungslos funktionieren. Ärzte müssen im Ernstfall die wichtige Aufgabe übernehmen können, alle Abläufe zu steuern und das Team zu koordinieren.

Ruth Auschra

»Wenn der Ernstfall eintritt«
Tagesseminar für Notsituationen in der Praxis

Samstag, den 17. November 2018, 9 bis ca. 18 Uhr im Hotel Monrepos, Domäne Monrepos 28, 71634 Ludwigsburg

Für Ihr leibliches Wohl ist gesorgt. Neben einer Pausenverpflegung erwartet Sie um 12:15 Uhr ein warmes Mittagsbuffet im Wintergarten des Schlosses.

CME-Punkte wurden bei der Landesärztekammer beantragt.

Die Teilnehmergebühr beträgt für MEDI-Mitglieder 349 Euro/Person, für jede weitere Person aus der Praxis 299 Euro/Person. Für Nichtmitglieder beträgt die Teilnehmergebühr 449 Euro/Person, für jede weitere Person aus der Praxis 399 Euro/Person.

Weitere Informationen bekommen Sie von Projektleiterin Angelika Bölhoff, Tel. 0711 80 60 79-233

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