Baumgärtner zur Honorareinigung für 2019: „Flickschusterei, die unsere Probleme nicht löst“

23. August 2018

Die rund 620 Millionen Euro mehr, die es nach Angaben der KBV und des GKV-Spitzenverbands im nächsten Jahr für die ambulante ärztliche Versorgung in Deutschland geben wird, sind „der niedrigste Zuwachs auf das Gesamtbudget seit Jahren“, kritisiert Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI GENO Deutschland.Rund 620 Millionen Euro sind allenfalls der Inflationsausgleich, sagt Baumgärtner und ergänzt: „Umgerechnet auf den Arzt wären das 320 Euro mehr Umsatz im Monat. Davon kann sich eine Praxis nicht einmal eine Aushilfskraft leisten! Wenn wir davon ausgehen, dass in einer Arztpraxis durchschnittlich vier medizinische Fachangestellte arbeiten, liegt der Spielraum für Gehaltserhöhungen pro Mitarbeiterin unterhalb des Inflationsausgleichs. Damit wird man der immer höheren Qualifizierung des MFA-Berufs nicht gerecht.“Darüber hinaus löst das Honorarergebnis aus Baumgärtners Sicht nicht das eigentliche Problem der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. „Das könnte nur ein Ende der Budgetierung“, so der MEDI GENO-Chef. Er fordert den Gesetzgeber auf „endlich einen Einstieg in diese Thematik zu finden.“ Ein erster Schritt wäre eine Ausbudgetierung der Grundleistungen per Gesetz. „Andernfalls wird der GKV-Spitzenverband weiterhin jede Honorarpolitik blockieren, die aus der Budgetierung herausführt“, ist sich Baumgärtner sicher.

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MEDI GENO: Bundesweite Vernetzung für mehr politische Schlagkraft

Mit dem Verbund MEDI GENO Deutschland e. V. gewinnt MEDI auch bundespolitisch immer mehr an Einfluss. Für Dr. Christian Messer (MEDI Berlin-Brandenburg) und Dr. Ralf Schneider (MEDI Südwest) war die fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb von MEDI der Grund, sich dem Bündnis anzuschließen. Doch auch auf die politische Arbeit und praxisnahen Dienstleistungen von MEDI möchten sie nicht mehr verzichten.

Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

Bundestagswahl 2025: MEDI lädt Politikerinnen und Politiker in die Sprechstunde ein

Das Thema Gesundheitspolitik findet im Wahlkampf zwischen Migration und Wirtschaft leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat MEDI mit der politischen Sprechstunde ein eigenes Format entwickelt, um Politikerinnen und Politikern die prekäre Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im persönlichen Gespräch in den Praxen aufzuzeigen.