Baumgärtner rät erneut von Konnektor-Installation ab

Derzeit bekommen niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten in Baden-Württemberg Post von ihrer KV, die ihnen Anweisungen zur Installation des Konnektors zur Telematikinfrastruktur (TI) gibt. MEDI-Chef Dr. Werner Baumgärtner warnt seine Kolleginnen und Kollegen jedoch weiter vor einer schnellen Installation des Konnektors.

„Auch auf die Gefahr hin, dass Sie für die Installation des Konnektors irgendwann mehr bezahlen würden oder bei einer Nicht-Installation im nächsten Jahr 1% Honorar weniger bekommen sollten, gibt es nach wie vor Gründe, bei der Anschaffung eines Konnektors abzuwarten“, erklärt Baumgärtner in seinem aktuellen Rundschreiben.

Die wichtigsten sind:

  • Die Konnektortechnik ist jetzt schon überholt.
  • Praxen klagen über technische Probleme, beispielsweise Abstürze, nach der Installation.
  • Es gibt noch keine Alternative zum hochpreisigen Konnektor der Compu Group, weshalb die Hälfte der AIS-Anbieter aktuell gar nicht installieren kann oder will.

Was sollten die Ärzte tun?

  • Bestellen Sie bei Ihrem AIS-Anbieter gemäß der im KV-Schreiben vorgeschlagenen schriftlichen Vertragsergänzung.
  • Klären Sie zusätzlich mit Ihrem AIS-Anbieter, ob er Ihnen schriftlich garantiert, dass Ihre Praxis-EDV mit dem Konnektor problemfrei läuft.
  • Es ist davon auszugehen, dass damit keine Bestellung zustande kommt.
  • Sie können aber auch einfach abwarten.

Das tut MEDI

„Wir arbeiten gemeinsam in der Allianz Deutscher Ärzteverbände und den Körperschaften daran, dass Minister Spahn das ganze Projekt kritisch überprüft“, erklärt Baumgärtner. „Falls doch installiert werden muss, müssen die Krankenkassen die Kosten dafür auch tatsächlich übernehmen – so wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Dafür muss Minister Spahn endlich sorgen!“, so der MEDI Chef weiter. „Außerdem fordern wir den Gesetzgeber auf, den Honorarabzug von 1% bei Nicht-Installation des TI-Konnektors auszusetzen.“

Hilfe für betroffene MEDI-Praxen in Baden-Württemberg
MEDI-Mitglieder, die auf ihren Kosten sitzenbleiben, sollen sich bei der MEDI-Geschäftsstelle in Stuttgart melden. „Wir streben so bald wie möglich Muster- und Sammelklagen an und übernehmen dafür die Kosten“, stellt Baumgärtner in Aussicht.

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