Berlin (pag) – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Anforderungen an die strukturierte Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz aktualisiert und in einem eigenständigen Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) festgelegt.
„Die Behandlung der Herzinsuffizienz war bisher in einem Modul des DMP Koronare Herzkrankheit verankert. Damit konnten wir nur diejenigen erreichen, die in ein DMP zu koronarer Herzkrankheit eingeschrieben waren“, erläutert Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied und Vorsitzende des Unterausschusses DMP. Die Diagnose einer chronischen Herzinsuffizienz werde demographiebedingt jedoch immer häufiger. „Diesem Versorgungsbedarf wollen wir nun mit einem eigenständigen DMP Herzinsuffizienz gerecht werden“, so Klakow-Franck weiter. Das neue Programm gehe insbesondere auf Komorbiditäten ein. Patienten sollten außerdem dabei unterstützt werden, Warnsignale des eigenen Körpers, zum Beispiel eine rasche Gewichtszunahme durch Wasseransammlungen im Gewebe, frühzeitiger zu erkennen, um Dekompensationen der Erkrankung und stationäre Aufenthalte zu vermeiden. Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz erhielten darüber hinaus die Möglichkeit, sich durch ein ärztlich angeleitetes Case Management unterstützen zu lassen.
Das auf Grundlage evidenzbasierter Leitlinien erstellte Behandlungsprogramm nennt folgende Therapieziele: Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, Reduktion der kardiovaskulären Morbidität, Vermeidung von Hospitalisationen und adäquate Behandlung der Komorbiditäten.
Die therapeutischen Maßnahmen richten den Fokus auf mehr Bewegung im Alltag, ausreichendes Trinken und die Reduktion bzw. Abstinenz von Alkohol und Nikotin. Das DMP enthält außerdem Empfehlungen zur medikamentösen Therapie und berücksichtigt bestimmte Begleiterkrankungen wie beispielsweise Depression und Niereninsuffizienz. (Foto: pag)