Berlin (pag) – Etwa jedes dritte (32 Prozent) Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) machte im Jahr 2016 finanzielle Verluste. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).
Unter den von niedergelassenen Vertragsärzten betriebenen MVZ schlossen nur sechs Prozent mit einem Minus ab. Bei nicht-vertragsärztlich betriebenen Einrichtungen – hier sind Träger Dritte wie etwa ein Krankenhaus oder eine Kommune – waren es dagegen 42 Prozent. Überwiegend gut lief es für MVZ, die ihren Standort in einer städtischen Region haben – 74 Prozent machten Gewinn.
Anders als inhabergeführte Praxen, können sich MVZ verschiedener Rechtsformen bedienen. Erschwert werden Vergleiche zusätzlich durch die unterschiedlichen Trägerschaften. Dennoch würden Muster deutlich, so Dr. Dominik von Stillfried, Geschäftsführer des Zi. „Es zeigte sich beispielsweise, dass trotz aller Unterschiede im Leistungsspektrum die hausärztlichen Abteilungen überwiegen“, sagt er.
MVZ bieten überwiegend fachübergreifende Versorgungsangebote. Bei den von Vertragsärzten geführten Einrichtungen stehen die hausärztlich-tätigen Abteilungen mit 46 Prozent auf Platz eins der häufigsten Abteilungen. Auch bei den nicht-vertragsärztlich geführten MVZ sind die hausärztlichen Abteilungen mit 41 Prozent am stärksten vertreten. In vertragsärztlichen MVZ befinden sich zudem die Psychotherapie (16 Prozent), die Chirurgie (15 Prozent) und die Anästhesie sowie die Orthopädie (je 13 Prozent) im Portfolio. In den nicht-vertragsärztlichen MVZ ist die Gynäkologie (32 Prozent) deutlich häufiger zu finden, gefolgt von der Chirurgie (31 Prozent) und der Orthopädie (25 Prozent).
376 MVZ nahmen von Juni bis Dezember 2017 an einer Online-Befragung teil. Die Einrichtungen befanden sich mit 44 Prozent vor allem in der Trägerschaft von Krankenhäusern. Der Anteil der von Vertragsärzten geführten MVZ lag bei 28 Prozent. Trägerkombinationen, wie zum Beispiel Krankenhaus und Vertragsärzte, sind mit 22 Prozent ebenfalls häufig vertreten. Rund drei Prozent wurden von einer Kommune getragen und vier Prozent machten keine Angaben zur Trägerschaft. Die Untersuchung erfolgte in Kooperation mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Bundesverband MVZ (BMVZ).