Bei Ihnen hat es noch nie gebrannt?

Da haben Sie Glück gehabt! Zur Sicherheit sollten Sie lieber damit rechnen, dass die Glückssträhne nicht ewig anhält. Vorbeugen ist also angesagt.Brände in Arztpraxen entstehen zum Beispiel durch technische Defekte, Fehler beim Umgang mit Sauerstoffflaschen oder durch fahrlässige Brandstiftung. „Brandursache Nummer 1 sind Elektrogeräte“, klärt Frank Hachemer auf. Er muss es wissen. Der Journalist ist nebenher Feuerwehrmann, Sachverständiger für Vorbeugenden Brandschutz, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz und Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands.Typische Brandursachen sind seiner Erfahrung nach einerseits technische Defekte wie überhitzte Kühlschränke und Handyakkus, andererseits kommen leider auch immer wieder Nutzungsfehler vor. So ist es brandgefährlich, Mehrfachsteckdosen durch Kaffeemaschine plus Wasserkocher & Co zu überlasten. Die Auslastung kann man übrigens selbst überprüfen: auf der Unterseite der Mehrfachsteckdose ist ihre maximale Wattauslastung vermerkt. Zur Kontrolle addiert man die Wattstärken der angeschlossenen Geräte. Weitere Schwachpunkte sind Stromkabel, die mit der Zeit brüchig geworden, abgeknickt oder gequetscht worden sind. Besondere Brandgefahren lauern im OP, was eigentlich nicht verwunderlich ist. Hier kommen Zündquellen wie Elektrokauter, Laser oder Endoskope mit leicht brennbaren Materialien und Gasen zusammen, die als Brandbeschleuniger wirken. Selbst die Möglichkeit einer fahrlässigen Brandstiftung darf man nicht ganz vernachlässigen. Schon mancher heimliche Raucher auf der Patiententoilette hat versehentlich die Papierhandtücher in Brand gesetzt.VorschriftenDas gesetzliche Regelwerk zum Brandschutz ist für Laien schwierig zu überblicken. Arbeitsstättenverordnung, DIN-Normen für den anlagentechnischen Brandschutz oder die Länderbauvorschriften der Bundesländer – die Handbücher für Brandschutz sind keine unterhaltsame Lektüre.Brandschutz ist auch Teil des Arbeitsschutzes. Als Arbeitgeber ist man verantwortlich dafür, dass die „TRGS 800 Brandschutzmaßnahmen“ erfüllt werden. Die Gefährdungssituation der Praxis muss eingestuft und die nötigen Brandschutzmaßnahmen befolgt werden. Externe Brandschutzbeauftragte können einmalig oder regelmäßig bei der praktischen Umsetzung der TRGS 800 und anderen Brandschutzfragen helfen.Mehrfachsteckdosen durch Kaffeemaschine & Co zu überlasten kann brandgefährlich werden, warnt Frank Hachemer.

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Elektronische Patientenakte: MEDI plant bundesweite Kampagne zur Patientenaufklärung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. sehen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Mitte Januar 2025 sehr kritisch. Die digitale Akte sei weder technisch noch strukturell ausgereift. Ein finanzieller Ausgleich für den erheblichen Mehraufwand in den Praxen ist laut Ärzteverbände zudem nicht vorgesehen. Auch über die Transparenz stigmatisierender Diagnosen beispielsweise durch Einsicht in Medikationslisten sollten Patientinnen und Patienten informiert werden. Parallel zur Aufklärungskampagne der Bundesregierung plant MEDI in den kommenden Wochen eine eigene bundesweite Patientenaufklärung in den Praxen.