Berlin (pag) – „Der Brexit könnte Auswirkungen auf die Zulassungen von Arzneimitteln haben und so die medizinische Versorgung in Europa gefährden.“ Davor warnt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa).
Fischer verlangt bei den Verhandlungen über den Brexit oberste Priorität für die Klärung von Arzneimittelfragen. Wegen der Fülle an Details müsse auch eine längere Übergangsfrist für den Brexit im Gesundheitsbereich in Betracht gezogen werden. Sie betont: „Die Gesundheit der Menschen in Europa darf nicht zum Spielball der Brexit-Verhandlungspartner werden.“
Als Folge des Brexit müssen die Aufgaben bei der europäischen Arzneimittelzulassung neu verteilt werden. Die europäische Zulassung wird von der Arzneimittelagentur EMA organisiert. Sie delegiert die konkrete Prüfarbeit an nationale Arzneimittelbehörden. Dabei wird die britische Zulassungsbehörde aufgrund ihrer Ressourcen und Kompetenzen bislang überproportional häufig beteiligt. „Dieser starke Anteil des Vereinigten Königreiches an den europäischen Zulassungen muss neu verteilt werden, was nicht von heute auf morgen möglich ist“, erläutert der vfa.