Kopenhagen (pag) – Die Masern sind in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation – insgesamt 53 Länder – wieder auf dem Vormarsch. 2017 wurden 21.315 Fälle registriert, davon 35 mit tödlichem Ausgang, nachdem 2016 mit 5.273 Fällen ein Rekordtief verzeichnet worden war.
Der sprunghafte Anstieg sei unter anderem auf größere Ausbrüche (mindestens 100 Fälle) in 15 Länder zurückzuführen. Die höchsten Fallzahlen meldeten Rumänien (5.562), Italien (5.006) und die Ukraine (4.767). Diese Länder stehen seit einigen Jahren einer Reihe von Herausforderungen gegenüber: etwa einem generellen Rückgang der Impfraten bei den Routineimpfungen, durchgehend niedrigen Impfraten in einigen marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Unterbrechungen in der Impfstoffversorgung und Defiziten in den Krankheitsüberwachungssystemen. Weitere große Ausbrüche wurden aus Griechenland (967), Deutschland (927), Serbien (702), Tadschikistan (649), Frankreich (520), der Russischen Föderation (408), Belgien (369), dem Vereinigten Königreich (282), Bulgarien (167), Spanien (152), Tschechien (146) und der Schweiz (105) gemeldet, von denen allerdings viele Ende 2017 schon wieder am Abklingen waren.
Auf einer Tagung am 20. Februar 2018 befassen sich Minister aus elf Ländern gemeinsam mit der Frage, wie die im Europäischen Impfaktionsplan (EVAP) festgelegten Ziele, einschließlich der Eliminierung der Masern und Röteln, bis 2020 erreicht werden können. Ein Fortschrittsbericht mit der Halbzeitbilanz der Umsetzung des EVAP in der Europäischen Region wird im September 2018 auf der 68. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa vorgelegt.