Berlin (pag) – Im vergangenen Jahr sind die Gehälter vieler Vorstandschefs der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und der Krankenkassen weiter leicht angestiegen. Mit einer Ausnahme: Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erhielt vier Prozent weniger, wie aus der Pflichtveröffentlichung im Bundesanzeiger hervorgeht.
Trotzdem blieb KBV-Chef Dr. Andreas Gassen 2017 mit insgesamt 360.000 Euro weiterhin Spitzenverdiener im selbstverwalteten Gesundheitswesen. Mit 257.000 Euro plus einer Erstattung von Fahrt- bzw. Umzugskosten erhielten seine Vorstandskollegen Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel, die erst ab dem 3. März 2017 im Amt waren, deutlich weniger. Moderate Erhöhungen gab es im letzten Jahr bei vielen KVen. Weiterhin vorn lagen die Spitzenverdiener der KV Bayerns mit knapp 294.000 Euro (plus 2,5 Prozent). Über eine größere Erhöhung konnten sich die Chefs der KVen Sachsen-Anhalt (plus 10,1 Prozent auf 258.000 Euro), Hessen (plus 9,2 Prozent auf 262.000 Euro) und Baden-Württemberg (plus 7,6 Prozent auf 278.000 Euro) freuen. Die meisten KV-Chefs bewegten sich mit ihrer Vergütung zwischen 245.000 Euro und 265.000 Euro. Nur Axel Rambow aus Mecklenburg-Vorpommern blieb mit 190.000 Euro deutlich darunter.
Über das höchste Salär bei den Krankenkassen konnte sich weiterhin der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Dr. Jens Baas, freuen: Er erhielt 2017 knapp 324.000 Euro – 9.400 Euro (3 Prozent) mehr als noch 2016. Mit ihren 10,1 Millionen Versicherten ist die TK die größte Kasse in Deutschland und Baas der einzige Kassenvorstand, der mehr als 300.000 Euro nach Hause bringt. An Platz zwei rangierte mit 289.000 Euro Prof. Christoph Straub von der Barmer (plus 8.400 Euro bzw. 3 Prozent im Vergleich zu 2016).
Auf einen der deutlichsten Anstiege in der Kassenwelt blickt Dr. Helmut Platzer von der AOK Bayern: Mit insgesamt knapp 272.000 Euro verdiente er 2017 16.400 Euro mehr als noch 2016 (plus 6,4 Prozent). Dr. Christopher Hermann, AOK Baden-Württemberg, kommt auf insgesamt 260.000 Euro (plus 4.500 Euro bzw. plus 1,8 Prozent). Auch bei den BKK knackten einige Vorstandsvorsitzende die 200.000-Euro-Grenze: Zu ihnen zählen Winfried Baumgärtner von der Mhplus BKK mit gut 258.000 Euro und Gerhard Fuchs von der Audi BKK mit knapp 226.000 Euro.
Unter den Kassenverbänden bezog Dr. Doris Pfeiffer 2017 mit 252.000 Euro das höchste Gehalt. Die 4.500 Euro mehr als im Vorjahr bedeuten einen exakten Ausgleich der Inflationsrate von plus 1,8 Prozent. Martin Litsch vom AOK-Bundesverband freute sich über insgesamt 244.000 Euro (plus 1,6 Prozent), darin enthalten die Grundvergütung von 205.00 Euro sowie ein variabler Bestandteil von 39.000 Euro, der für das Vorjahr ausgezahlt wurde. Ulrike Elsner, Chefin des Verbands der Ersatzkassen, kam auf 208.000 Euro (plus 2,5 Prozent). (Foto: pag)