Bochum (pag) – Ein internationales Team hat für die medikamentöse Therapie von Patienten, die an Multipler Sklerose (MS) leiden, 20 Richtlinien zusammengestellt. Diese sollen Ärzten, Patienten, Krankenkassen und Entscheidern im Gesundheitswesen Hilfestellung bei der Auswahl der Anfangs- und Folgetherapie geben.
Zudem geben die Richtlinien Hinweise, wie sich der Behandlungserfolg optimal messen lässt, wann die Behandlung abgebrochen oder verändert werden sollte und was bei Schwangeren zu beachten ist.
Derzeit gibt es keine Medikamente, mit denen sich die Multiple Sklerose heilen lässt. Die Arzneimittel zielen darauf ab, neue Krankheitsschübe und somit ein Fortschreiten der Symptome zu verhindern. Bis Anfang 2017 hatte die European Medicine Agency elf MS-Medikamente zugelassen. Alle bis zum Zeitpunkt der Publikation auf dem Markt verfügbaren Substanzen wurden nach Angaben der Forscher berücksichtigt.
In fünf Jahren plane das Konsortium die Richtlinien zu aktualisieren.
An der Initiative sind 27 Wissenschaftler um Prof. Dr. Xavier Montalban von der Universitätsklinik Vall d’Hebron in Barcelona und Prof. Dr. Ralf Gold vom Bochumer Universitätsklinikum St. Josef-Hospital beteiligt. Das Projekt ist eine Initiative der European Academy of Neurology und des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis.
Originalveröffentlichung: Xavier Montalban et al.: ECTRIMS/ EAN Guideline on the pharmacological treatment of people with Multiple Sclerosis, in: European Journal of Neurology, 2018, DOI: 10.1111/ene.13536