Berlin (pag) – Nachdem die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Ingrid Fischbach (CDU), wiederholt Beschwerden über die mangelnde Erreichbarkeit der Terminservicestellen bekommen hatte, stellte sie die Angebote der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) selbst auf den Prüfstand. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig.
Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern rief Fischbach im Dezember testweise alle Terminservicestellen zu jeweils drei unterschiedlichen Zeitpunkten an. Sieben von ihnen seien bei zwei von drei Testanrufen nicht erreichbar gewesen, teilt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit. Demnach sprang in Westfalen-Lippe sofort eine Bandansage an, dass alle Leitungen belegt seien, in den KV-Bezirken Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nordrhein, Hessen und Bremen brach die Verbindung noch in der Warteschleife ab, bevor es zu einem Kontakt kam. Alle anderen Terminservicestellen waren dem BMG zufolge gut erreichbar und die Mitarbeiter wurden als freundlich und hilfsbereit wahrgenommen.
„Das Ergebnis zeigt große Unterschiede bei der Erreichbarkeit der Terminservicestellen, auch wenn die Stichprobe natürlich nicht repräsentativ ist“, fasst Fischbach zusammen. Bei einigen von ihnen sei das Angebot hilfreich gewesen, bei anderen könne jedoch von einem Service in der Terminvermittlung keine Rede sein. „Hier habe ich die jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen aufgefordert, ihr Konzept sofort zu überarbeiten, sodass Patienten tatsächlich einen Nutzen davon haben.“
Die KV Berlin weist die Kritik der Patientenbeauftragten zurück. Alle berechtigten Vermittlungswünsche der Berliner Patienten an Facharztpraxen seien fristgerecht bearbeitet worden, teilt die KV mit. Zwar könne die rege Inanspruchnahme der Terminservicestelle dazu führen, dass zu Spitzenzeiten alle Leitungen besetzt seien oder die Verbindung in der Warteschleife aufgrund des hohen Anrufaufkommens abreiße. Allerdings „sollte daraus nicht gleich geschlossen werden, dass die Terminservicestelle der KV Berlin insgesamt schlecht erreichbar ist“, sagt KV-Vize Dr. Burkhard Ruppert. „Wir gehen davon aus, dass es nachvollziehbare Erklärungen für die erlebte Testsituation am Telefon gibt.“