„Ein einheitliches Gebührensystem würde in Deutschland nicht zu schnelleren Facharztterminen und kürzeren Wartezeiten führen, dagegen der ambulanten Versorgung bundesweit zwölf Milliarden Euro entziehen“, bilanziert Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI GENO Deutschland, im Rahmen der aktuellen politischen Debatte um eine Vereinheitlichung der Arzthonorare.
Sollten die Honorare für GKV- und PKV-Patienten in einen Topf geworfen werden, fehlten den Praxen nicht nur sechs Milliarden, sondern zwölf Milliarden Euro, weil viele Privatversicherte einen Selbstbehalt haben und einen großen Teil ihrer Arztrechnungen deswegen nicht bei ihrer Krankenkasse einreichen.
„Die Benachteiligung gesetzlich Versicherter bei der Terminvergabe in einzelnen fachärztlichen Bereichen ist eine Folge jahrzehntelanger Budgets“, so Baumgärtner weiter. „Sie existiert, weil die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nicht alle behandelten Fälle bezahlt bekommen und ihr Budget deswegen oft schon lange vor Quartalsende aufgebraucht ist – ein Zustand, der sich im Falle einer einheitlichen Gebührenordnung noch deutlich verschärfen würde!“
Deswegen begrüßt der MEDI GENO-Chef die Haltung der CDU/CSU, die sowohl die Bürgerversicherung als auch die einheitliche Gebührenordnung für die niedergelassenen Ärzte ablehnt. „Darüber hinaus bewerten wir den neuen Vorschlag von Volker Kauder, die Arzthonorare für die Behandlung der GKV-Patienten zu erhöhen, als einen notwendigen und richtigen Schritt.“ Damit würde die CDU/CSU eine der wichtigsten Forderungen von MEDI GENO Deutschland, jeden Behandlungsfall in den Praxen leistungsgerecht zu bezahlen, erfüllen. „Dadurch wäre auch das Problem der Terminvergabe für die gesetzlich Versicherten weitgehend gelöst“, ist Baumgärtner sicher.